Eine Ueberraschung kommt selten allein
Am Donnerstag gegen Abend brachten Hansueli und Nöldi, unser Chauffeur für (fast) alle Fälle mit zwei Fuhrwerken die Gusti von der Vorsass. Diese sorgten erst einmal für Aerger, denn in ihrem Uebermut brachen sie durch den Zaun und stritten sich mit den grossen Kälbern. Während dem Melken spazierte plötzlich eine Kuh, die offenbar am Morgen nicht angebunden wurde, durch den Stall, steigerte sich Jonas`Aufregung noch. Als „Panina“ dann durch die schmale Türe hinaus auf den Misthaufen sprang, konnte er sich fast nicht mehr halten vor lachen. Alfred, der das Tier um die Hütte jagte, damit es wieder an den richtigen Platz zu stehen kam, fand das Intermezzo weniger lächerlich. Nach den Abendessen durfte unser Statterbub noch mitfahren auf den Rudersberg, und brachte zusammen mit Hansueli das Rind „Rita“ zum Stier von Ueli von Grünigen. Dort erhielt der Waldorfschüler neben Anschauungsunterricht in Biologie gerade auch eine Lektion „Schwyzerdütsch“, wurde doch bei dieser Gelegenheit noch ausgiebig „dorfet“. In seiner lebhaften Art schilderte Ueli seine Episoden mit Alppersonal aus verschiedenen Ländern Europas
Spät abends merkten wir, dass „Lilo“ bald kalben würde. Obwohl wir Jonas versprochen haben, dass wir ihn rechtzeitig wecken, um bei der Geburt des jüngsten Mittelbergers dabei zu sein, verpassten auch wir den richtigen Zeitpunkt. Während Alfred und ich abwechslungsweise nachschauten, ob sich etwas im Geburtsverlauf ändere, tat sich wenig und nicht viel. Wir vermuteten, dass die Kuh darauf spekulierte, wie in vergangenen Jahren dieses frohe Ereignis alleine zu erleben. Und so erblickte das Stierkalb “Tim” nachts kurz vor einUhr zwar nicht das Licht der Welt, aber kurz nach seiner Geburt das Neonlicht inunserem Stall.Dennoch stand jonas auf und hiess dieses junge Tier willkommen. Er half es später zu seinem Gspänli Sarina zu bringen, die schon drei Tage im “Kinderzimmer” zuhause war.