Geschichte vom Käse von der Alp. Eine Handwerks-Tradition.
Der Ursprung von Käse, wie wir ihn heute kennen, reicht Jahrhunderte zurück und die Alpbetriebe spielen dabei eine wichtige Rolle.
Goldrausch? Nein: Käsefieber. Schon während der römischen Besetzung wurde in den Alpengebieten mit saurer Milch Käse hergestellt. Zuvor kannte man vor allem Hüttenkäse aus Sauermilch. Im Mittelalter etablierte sich dann das Labkäsen in den Klöstern und auf den Alpen.
Im 16. Jahrhundert stieg die Zahl der geweideten Tiere stetig an und der Handel mit Käse begann. Die Tradition der Alpwirtschaft und der Alpkäserei machte es möglich, die gehaltvolle Alpmilch haltbar zu machen. Schweizer Käse war nicht nur im eigenen Land beliebt, er wurde ein regelrechter Exportschlager.
AOP: Käse mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung
Alpkäse, die mit AOP gekennzeichnet sind, erfüllen bestimmte Vorgaben.
Bis 1997 durften nur Weine das AOC-Zertifikat tragen (Appellation d’origine contrôlée). Dann verabschiedete das Schweizer Parlament ein Gesetz, nach dem auch andere landwirtschaftliche Produkte das Schutzsiegel erhalten dürfen. Es ist eine offizielle Bestätigung von Herstellungsort und Produktion. 2013 wurde daraus AOP – Appellation d’origine protégée.
AOP bei Alpkäse
Schweizer Käse ist vielfältig, ebenso Alpkäse. Es gibt Sorten mit und ohne AOP-Zertifizierung. Diese geschützte Bezeichnung darf ausschliesslich für Produkte verwendet werden, die gemäss eines Pflichtenheftes produziert wurden. Betriebe müssen sich dafür über eine Sortenorganisation beim Bundesamt für Landwirtschaft registrieren lassen.
Ein Produkt kann eine wichtige Rolle für die Region, aus der es stammt, spielen. AOP-Produkte beeinflussen die Wirtschaft, das Sozial- und das kulturelle Leben ihrer Ursprungsregion stark, daher ist deren Schutz vor Nachahmungen und Namensmissbrauch entscheidend.
Zertifiziert und kontrolliert
Das Label AOP garantiert, dass der Alpkäse zu 100 Prozent aus dem genannten Ursprungsgebiet stammt. Und dass bestimmte Herkunfts-, Verfahrens- und Qualitätsbestimmungen eingehalten werden. Unabhängige Zertifizierungsstellen kontrollieren regelmässig das Einhalten der Vorgaben.
Qualitätssicherung aller Alpen
In allen Gebieten der Schweiz werden Betriebe, Alpkäse und Alpprodukte kontrolliert und zertifiziert. Die Branchenleitlinie des Schweizer Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV) regelt die Verfahrenspraxis bei der Milchgewinnung und -verarbeitung.
