Wie versprochen nehme ich euch in den nächsten Zeilen mit in die ersten Tage nach dem Alpaufzug.
Ein paar Worte zum Alpaufzug
«Ds Zügle», wie wir sagen, ist gut und ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Wir sind an diesem Tag sehr früh aufgebrochen, da das Wetter sehr warm werden sollte. So waren wir bereits um 7.00 Uhr mit allen Tieren auf der Oberstockenalp selbst, für einige Tiere ging es noch weiter bis fast unter das Stockhorn.
Papierkram
Damit alles in geordneten Bahnen zu und her geht, müssen wir die Tiere in der TVD – der Tierverkehrsdatenbank – auf unserer Alp anmelden. Die Besitzer der Tiere melden diese bei sich auf dem Hof ab und geben uns die Nummern der Tiere (sie stehen auf den Ohrmarken), damit wir die Tiere bei uns wieder anmelden können. Als Bergbauer hat man also auch administrativ einiges zu tun.
Milchverarbeitung
Da es auf unserer Alp momentan sehr viel gutes Gras hat, gibt es auch viel Milch. Werner meint, dass es in all seinen Jahren auf der Alp wahrscheinlich noch nie so viel Milch gegeben hat wie in diesem Jahr.
Die ganze Milch will auch verarbeitet werden, deshalb wird auf der Oberstockenalp fleissig Käse gemacht. Am 2. Juli waren es bereits 28 Alpkäselaibe, dazu kommen Mutschli, Weichkäse, Frischkäse, Butter, Nidletäfeli etc.
Platz für frischen Käse
Der diesjährige Käse nimmt im Keller immer mehr Platz ein, der Käse der Vorjahre immer weniger. In unserem Berggasthaus verkaufen wir den Gästen Käsestücke «früsch abm Bitz», je nach Wunschgewicht.
Verletzungspech
Dieses Jahr mussten wir bereits Verletzungspech beklagen, unser Angestellter in der Landwirtschaft hat sich einen kaputten Fuss eingehandelt. Da er nun sicher für eine Weile ausfällt, mussten wir kurzfristig eine neue helfende Hand suchen. Dank dem Portal Zalp und einen x-fach auf Facebook geteilten Beitrag konnten wir jemanden finden, der kurzfristig bis Ende Alpsommer Zeit hat. Auf diesem Weg nochmal gute Besserung an unseren Angestellten und danke an alle, die unsere Stellenanzeige weitergeschickt, geteilt oder sich als Hilfe angeboten haben.
Schönes Wetter und seine Folgen
In den letzten Wochen war es fast immer sonnig, viel Niederschlag gab es nicht. In den letzten Tagen hat es immerhin etwas geregnet, was auch notwendig war. Wenn es längere Zeit nicht regnen würde, müssten wir notfalls Wasser aus dem Tal heranschaffen, entweder mit der Seilbahn oder sogar mit dem Hubschrauber. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt!
Was nun so ansteht
Die Milchkühe bleiben jetzt bis etwa Ende August auf der Alp, die Rinder und Mutterkühe etwas länger. Solange die Milch frisch ist, wird auch der Käse produziert und gepflegt. Am Ende des Sommers werden wir rund 16’000 Liter Milch verarbeitet haben. Auch sonst gibt es viel zu tun: Das Land muss von Unkraut befreit werden, es wird «pfudlet» und «bschüttet», im Berggasthaus werden unzählige Gäste bewirtschaftet und auch die verschiedenen Milchprodukte werden verkauft. Wir wünschen allen Älplern weiterhin einen guten und hoffentlich verletzungsfreien Bergsommer!