Um uns das Leben auf der Alp etwas zu vereinfachen, haben wir umgebaut. Wir bewohnen jetzt den Schweinestall. Ihr werdet überrascht sein, wie gemütlich das Gebäude nun aussieht.
Seit drei Jahren planen wir den Umbau von Sennerei und Melkeinrichtung auf der Alp. Unser Ziel: wir wollen während des Alpsommers nicht mehr mit allen Käsereiutensilien zügeln. Die Kühe weiden auf der Unterstafel und auf der Oberstafel, Käsen wollen wir neu nur noch an einem Standort.
Wir zügeln während der Alpsaison
Die Kühe sind natürlich nach wie vor erst etwa einen Monat auf den Weiden des Unterstafels. Dann zwei Monate am Oberstafel und zum Saisonende nochmals einen Monat am Unterstafel. Gemolken werden muss überall. Deshalb haben wir eine Rohrmelkanlage installiert und neue Aggregate zum Melken angeschafft.
Neuer Käsekessi, neuer Käsespeicher
Am Oberstafel wurde ein neues grosses Kessi installiert …
… und auch ein Dampfkessel zur Feuerung und Heizung des Kessis und Boilers. In der ehemaligen Milchkammer entstand der neue Käsespeicher. Und unsere neuen Wohnräume sind im ehemaligen Schweinestall.
Wir beziehen den Schweinestall
Den Schweinestall haben wir seit dem Winter umgebaut in eine schöne grosse Küche. Der Raum erinnert auf keine Weise mehr an einen Schweinestall, sondern es ist ein schöner offener und gemütlicher Wohn- und Essraum entstanden. Hier werden wir uns wohlfühlen.
Ein Fahrbarer Milchtank ersetzt den Transport von Kannen
Eine grosse Neuerung war der Einbau einer Rohrmelkanlage an Unter- und Oberstafel. Das Melken wird dadurch sehr viel entspannter und einfacher. Der Melkmaschinenmotor und die Pulsatoren sind wesentlich leiser und für Sandra und Jörg, unseren Hauptmelker, ist es entspannter. Sie müssen nicht mehr die 60-Liter-Kannen von Hand in die Milchkammer fahren. Ausserdem brauchen wir nun nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Melker.
Jetzt wird die Milch in einen fahrbaren Milchtank gepumpt. Den Tank können wir dann oberhalb von der Hütte platzieren und die Milch direkt in das Kessi lassen, um sie dann dort zu kühlen und bis zum Käsen am nächsten Morgen zu lagern. Bei den Aggregaten wird zur Euterschonung das Vakuum je nach Milchfluss geregelt.
Den Käsespeicher nebenan
Die ehemalige Milchkammer haben wir in einen Käsespeicher umgebaut. Nun können wir jederzeit in den Käsespeicher ein paar Käse schmieren. Bisher mussten wir immer 10 Minuten mit dem Auto fahren. Das bringt etwas Entspannung in den Alltag.
Unser Alltag hat sich verändert
Aufgrund all dieser Neuerungen wohnen Jörg, die Kinder und ich den ganzen Sommer über am Oberstafel und produzieren Glarner Alpkäse. Beni, Sandra und die beiden Kinder ziehen mit den Kühen, das heisst sie leben erst am Unterstafel für etwa vier Wochen, dann kommen sie acht Wochen mit hoch. Am Ende gehen sie nochmals ungefähr vier Wochen an den Unterstafel.
Nun sind wir schon etwas über einen Monat auf der Alp und es hat sich langsam alles etwas eingespielt. Der Anfang war sehr chaotisch und hat eine Menge Nerven gekostet und uns den Schlaf geraubt. Wir mussten früh auf die Alp, da die Vegetation schon so weit fortgeschritten war. Der Bauarbeiten waren da noch nicht ganz beendet.
Wir hoffen, dass jetzt alles weiterhin gut funktioniert.