Lieblingsmomente auf der Alp

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von Livia Bühler | Oberstockenalp

23.08.2023

Im Sommer erlebt Livia viele schöne Momente auf der Oberstockenalp. In ihrem Blogbeitrag teilt sie ihre fünf Lieblingsmomente mit uns.

Was ist dein Lieblingsmoment im Sommer? Vielleicht ein Bad im See oder im Fluss? Oder wenn dir beim Anblick des Grills das Wasser im Mund zusammenläuft? Oder vielleicht, wenn dir der Duft nach den ersten Regentropfen auf Teer in die Nase steigt?

Meine Lieblingsmomente haben ganz viel mit der Oberstockenalp und den Bergen zu tun. Im Folgenden stelle ich euch fünf meiner Lieblingsaugenblicke auf unserer Alp vor (ohne sie in eine bestimmte Reihenfolge setzen zu wollen).

Das erste Mal auf der Alp

Bevor viel Wanderer unterwegs sind, bevor die Tiere am Berg sind, bevor der Schnee geschmolzen ist: das ist der jeweils erste Besuch des Jahres auf der Oberstockenalp. Genau deswegen gehört das zu meinen Lieblingsmomenten. Ich weiss, dass bald die letzten Spuren des Winters verschwunden sein werden, das Gras höher wachsen wird und noch vieles zu tun ist, bis schliesslich Tiere wieder im Stall stehen und Gäste bewirtet werden. Aber jedes Jahr wieder kommt dann die Vorfreude auf die kommende Alpsaison auf. Ich sage dann jeweils, dass ich jetzt «Bärgweh» habe.

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Die beste Mahlzeit des Tages

Je nach Arbeitsbereich ist man schon früher als sechs Uhr aufgestanden, hat schon einiges erledigt und abgearbeitet. Kurz vor oder nach vier Uhr ist es dann so weit: Es «git Zvieri»! Ich empfinde das Zvieri meist als die am wenigsten stressige Mahlzeit des Tages, zudem sind dort eigentlich meistens alle dabei. Frühstück nehmen wir durch den Alpsommer eigentlich nie alle gleichzeitig ein, da diejenigen, die in der Alpwirtschaft arbeiten, nicht zur gleichen Zeit beginnen wie diejenigen in der Gastronomie. Mittagessen ist meistens besonders für die Mitarbeitenden des Berggasthauses weniger entspannt, da bereits Gäste da sind, die betreut werden müssen und deshalb nicht alle gleichzeitig am Tisch sitzen können. Auch das Abendessen fällt meist nicht so lange aus, da wir wegen den Übernachtungsgästen nicht länger als eine Halbestunde Pause machen. Deshalb also das Zvieri als liebste Mahlzeit des Tages. Nichts schmeckt besser als Brot, ein Stück eigener Käse und manchmal vielleicht noch etwas Süsses dazu. Für mich gibt es jeweils auch einen Becher der frischen Milch dazu. Übrigens esse ich neben der Alpsaison nicht unbedingt eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag, irgendwie passt das für mich nur auf der Oberstockenalp.

Kuh

Das Geräusch, bei dem ich mich sofort zuhause fühle

Stellt euch diese Szenerie vor: Das goldene Abendlicht der Sonne scheint auf das saftige Gras. Plötzlich ist es still, weil die Melkmaschine und der Generator, der diese betreibt, nicht mehr ihr surrendes Geräusch in die Berge heraustragen. Was man aber noch hört, ist das Gebimmel der Kuhglocken, weil die Kühe aus dem Stall laufen und vielleicht Worte der Melcher, die sie aus dem Stall herausjagen. Die Glocken erklingen weiterhin, nun hört man das Schieben des Mistes im «Schorgraben» und auf den «Staulade». Eine Kuh muht, die Schweine grunzen und im Hintergrund plätschert das Wasser in den Brunnen.

Zusammenleben mit Tieren

Nebst den menschlichen Älplern gibt es auf der Oberstockenalp natürlich auch viele tierische Bewohner. Seit meiner Kindheit kenne ich es nicht anders, als von Tieren umgeben zu sein (auch wenn es im Winter jeweils nur Katzen waren, da wir keinen eigenen Hof haben). Im Sommer freue ich mich jeweils darauf, mit den Katzen zu spielen oder sie zu streicheln. Den Schweinen könnte ich stundenlang zuschauen, da sie einen hohen Unterhaltungswert haben und richtig «härzig» sind. Die Kühe mit ihrem Hörnen und ihrem ruhigen Gemüt haben für mich manchmal gar etwas Majestätisches. Verlässt im Herbst eine Tiergruppe nach der andern die Alp, kommt sie mir gerade sofort stiller und leerer vor.

Katzen
Säuli
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Käse

Eigenen Käse essen

Wo schmeckt dir Käse am besten? Mir definitiv auf der Alp! Noch wenn ich im Tal von unserem eigenen Käse koste, schmeckt er mir niemals so gut, wie er es mir auf unserer 1’776 m ü. M. hohen Alp tut. Vielleicht liegt es an der Luft, vielleicht an der Lagerung oder vielleicht auch nur an meinem Kopf – aber der Geschmack ist einfach besser, als er es an jedem anderen Ort ist. Falls du mir nicht glaubst, kannst du gerne einmal bei uns auf der Oberstockenalp vorbeikommen und dich vom Gegenteil überzeugen lassen.

Übrigens kommen mir noch viele weiter schöne Momente in den Sinn, die genauso auf dieser Aufzählung stehen können: der Alpaufzug von der Vorweide auf die Alp, die Geburt von Kälbern, das gesellige Zusammensein am Abend, der goldene Herbst, die Alpkäsemeisterschaft oder die Alpkäseverleihung der OLMA und allgemein die Berglandschaft.

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