Heute gibt es Kürbissuppe mit einem feinen Stück Alpkäse
Im Herbst, wenn besonders die Nächte, aber auch die Tage kühler werden, ist die perfekte Zeit, um eine Suppe zu essen. Bei uns im Berggasthaus Oberstockenalp kann man während der ganzen Saison eine Tagessuppe bestellen und geniessen – aber gerade jetzt passt sie besonders gut auf den Tisch. Heute gibt es deshalb eine Kürbissuppe.
Gemüse aus der Region
Bei uns im Restaurant versuchen wir, möglichst viel von lokalen Lieferanten zu beziehen und zu verarbeiten. So haben wir von einem Gemüsebauern in Reutigen ein Abo, dank dem wir wöchentlich frisches und saisonales Gemüse abholen können. Diese Woche war ein besonders schönes Exemplar eines Muscat-Kürbisses dabei.
Das Gemüse kommt jeweils mit der Transportbahn zu uns an den Berg – zuerst ins Lager in unseren Keller. Von dort geht es in die Küche, wo Stück für Stück des Muscat-Kürbisses zu Suppe verarbeitet wird. Das Rezept dazu findet ihr am Ende des Beitrags.
Kochen auf dem «Chünstli»
Gekocht wird bei uns einerseits auf einem Gaskochherd, aber auch auf unserem «Chünstli» – dem kleinen Ofen in der Küche, der genauso alt ist wie ich, also Jahrgang 1998 hat. Dieses ist multifunktional: Auf den zwei Plätzen kann man entweder eine Platte oder eine Pfanne einsetzen, um heisses Wasser zu kochen. Das ist praktisch, um Milch zu pasteurisieren oder Gerätschaften mit kochendem Wasser zu sterilisieren.
Daneben hat das «Chünstli» auch ein Fach, das wie ein kleiner Backofen genutzt werden kann. Also ganz schön vielseitig einsetzbar – einerseits für die Milch- und Käseverarbeitung, aber auch zum Kochen. Heute zum Beispiel, um die schon vorher zubereitete Kürbissuppe wieder aufzuwärmen.
Brot von Anna und Starter «JJ»
Zur Kürbissuppe geniesse ich heute Sauerteigbrot. Da wir für unseren Gastrobetrieb keine Kapazität haben, das Brot selbst herzustellen, beziehen wir es normalerweise von der lokalen Bäckerei. Seit diesem Sommer backen wir aber zwischendurch auch mal selbst einen Laib – oder genauer gesagt: meine Schwester Anna.
Sie wollte nämlich schon lange einmal einen eigenen Sauerteigstarter haben und hat das Vorhaben diesen Sommer endlich umgesetzt. Weil die Küche meist eine konstante, recht hohe Temperatur hat, klappt das ziemlich gut. Der Starter heisst «JJ» – nach unserem Vorfahren Johann Jakob, der vor einigen Generationen auch auf der Oberstockenalp «z Bärg» ging. Von «JJ» entstanden diesen Sommer einige Laibe, liebevoll «JJ Juniors» genannt.
JJ Junior
Herbstgenuss hinter dem Haus
Nachdem ich die Suppe auf dem «Chünstli» aufgewärmt habe, mache ich nicht auf der Terrasse, sondern «hinder usse», also hinter dem Haus, Pause. Dort stellen wir jeweils im Herbst wieder ein paar Tische auf. Im Sommer ist das der Ausgang des Kuhstalls, im Herbst aber ein schöner, ruhiger Platz mit Blick auf die farbige Bergwelt. So geniesse ich bei schönstem Herbstwetter meine feine Suppe – zusammen mit Sauerteigbrot und ein paar Stücken Käse. Eine einfache, aber wunderbar stimmige Kombination.
Rezept für unsere Kürbissuppe
Zutaten für ca. vier Portionen: – ca. 800 g Muscat-Kürbis (oder ein anderer aromatischer Kürbis) – Bouillon – Rahm – Gewürze nach Belieben – Alpenblüten zur Dekoration
Zubereitung: Kürbis entkernen und in mittelgrosse Stücke schneiden. Mit Wasser decken, Bouillon dazu geben und weichkochen. Alles fein pürieren, durch ein Sieb passieren. Mit Rahm verfeinern und nach Belieben mit Gewürzen abschmecken. Mit Alpenblumenblüten garnieren und mit Brot und einem Stück Alpkäse geniessen.
Wir wünschen «ä Guete»!
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