Vereinbaren von Landwirtschaft und Berggasthaus

von Livia Bühler

05.07.2021

Zur Oberstockenalp gehört beides: die Landwirtschaft und das Berggasthaus. Wenn sich die beiden Betriebe mal in die Quere kommen, ist gute Organisation gefragt.

Zwei Betriebe unter einem Dach

Im Sommer betreiben wir nicht nur einen Betrieb, nein, wir haben zwei. Das merkt man schon beim Namen: Berggasthaus Oberstockenalp. In unserem landwirtschaftlichen Betrieb schauen wir im Sommer zu 20 Milchkühen, etwa 50 Rindern, sechs Schweinen, zwei Dutzend Schafen (und zwei Katzen). Die Milch verarbeiten wir zu verschiedenen Produkten, unter anderem zu Alpkäse AOP. Daneben betreiben wir auch noch ein Berggasthaus, das drinnen 30 und draussen etwa 50 Personen eine Einkehrmöglichkeit bietet. Im Berggasthause hat es im Massenlager, den zwei Doppelzimmern und drei Iglus 30 Schlafplätze.

Es gibt immer etwas zu tun

Wie ihr also seht, fällt durch den Sommer einiges an Arbeit an. Da meine Eltern dies nicht alles allein erledigen könnten, haben sie mehrere Angestellte: dieses Jahr sind es neben meinem Bruder drei weitere Personen. Auch ich und meine zwei Schwestern helfen in unserer Freizeit mit, wenn wir gerade «oben» sind. Unsere Eltern sind immer froh um jede Hand, die mithilft, besonders wenn das Wetter schön ist. Aber auch wenn das Wetter mal nicht gut ist – zu tun gibt es immer etwas, sei dies das Putzen von Zimmern, das Zäunen, kontrollieren, ob die Tierherde draussen komplett ist, und so weiter…

Organisation ist gefragt

Natürlich kommen sich die Landwirtschaft und der Gastbetrieb manchmal in die Quere – wann ist es am besten die «Bschütti» auszutun, möglichst ohne, dass man dem Gastbetrieb in die Quere kommt? Wie viele Personen arbeiten gerade in der Landwirtschaft, wie viele im Gastbetrieb? Auch in der Küche wird es manchmal eng, besonders morgens, wenn noch Käse gemacht wird und in der Küche schon Mahlzeiten für die Gäste gekocht werden.

Daneben gibt es auch draussen Dinge, die in der Landwirtschaft beachtet werden müssen, damit es im Berggasthaus reibungslos läuft. Die Terrasse draussen ist beispielsweise eingezäunt, damit die Tiere nicht etwa noch den Gästen das Essen vom Teller stehlen können. Dasselbe ist bei den Iglus draussen der Fall.

Das eine ohne das andere nicht vorstellbar

Für mich ist das eine, die Landwirtschaft, ohne das andere, das Berggasthaus nicht vorstellbar. Auch wenn beides viel zu tun gibt, und sich manchmal vielleicht in die Quere kommt, finde ich, dass beides auf die Oberstockenalp gehört. Ohne die Landwirtschaft könnten wir keinen Käse verkaufen, umgedreht müsste man wohl schauen, was wir mit der Tonne Käse machen würden. So gesehen finde ich es momentan die beste Lösung.

In unserem Fall profitiert die Gastwirtschaft natürlich auch davon, dass es auch ein Landwirtschaftsbetrieb ist. Sind die Kühe da, ist die Milch fast frisch aus dem Euter, der Käse, der den Gästen serviert wird, kommt direkt von uns, und auch die Butter und weitere Spezialitäten werden vor Ort produziert.

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