Welche Personen braucht es auf der Alp?

von Melanie Hertner

04.05.2021

Welche Rollen gibt es auf der Alp zu verteilen? Wie viele Personen braucht es dafür? So ist das bei uns auf der Alp …

Wie viel Alppersonal benötigt wird, ist von Alp zu Alp unterschiedlich. Denn ein wichtiger Faktor ist die Grösse der Alpen – und diese sind ist ganz unterschiedlich. Ausserdem kommt es darauf an, ob die Milch auf der Alp direkt verarbeitet wird und Alpkäse, Alpbutter und die anderen Produkte auf der Alp entstehen. Oder ob die Milch hinunter ins Dorf geschickt wird.
Bei uns auf der Alp sind wir ein 4er Team. Wir kümmern uns um 124 Milchkühe, die auf der Alp gesömmert werden und um 55-60 Schweine. Die Milch wird täglich zu Bündner Alpkäse, Alpbutter und Alpmutschli verarbeitet. Dazu braucht es in der Käserei zwei Personen: den Senn und den Zusenn.

Das Käserei-Team

Der Senn trägt die Verantwortung über alles, er ist also der Chef unseres Teams. Seine Hauptaufgaben finden hauptsächlich in der Käserei statt – und das morgens früh bis am Abend spät. Jeweils am Nachmittag kommt er mit, die Kühe von der Weide zu holen. Wenn wir dann am Melken sind, geht es für ihn wieder in die Käserei.

Die Zusenn/in geht am Morgen und Abend jeweils mit den Hirten die Kühe holen und einstallen. Und hilft im Anschluss beim Melken mit. Nach dem Frühstück geht sie in die Käserei und hilft dort dem Senn bei der Herstellung des Bündner Alpkäses und den anderen Produkten. Auch für das Kochen ist bei uns jeweils die Zusennin verantwortlich. Natürlich auch hier mit der Unterstützung vom Team. Sei es den Tisch zu decken oder auch selbst mal zu kochen, wenn in der Käserei gerade viel ansteht und es zeitlich knapp ist.

Das Hirten-Team

Wir haben auf der Alp zwei Hirten. Der eine ist der Hirtchef und trägt als solcher die Verantwortung über das Vieh. Die Hirten holen die Kühe, stallen sie ein und melken. Im Anschluss werden die Kühe jeweils wieder auf die Weide gebracht. Dann müssen die Hirten noch die Zäune kontrollieren, Zäune aufstellen und die Schweine füttern und misten. Zudem auch die Kühe «verarzten», wenn sie schlecht auf den Beinen sind.

Und wenn das alles erledigt ist, gibt es weitere Arbeiten zu erledigen, zum Beispiel Unkraut mähen oder holzen, um neue Holzpfosten zu machen. Es gibt also immer etwas zu tun.

Wenn jeder seine Aufgaben erledigt hat, wird dem anderen geholfen. Und das macht am Ende ein gutes Team aus.

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