Was wir Älpler-Familien alles vorbereiten, bevor der Alpsommer starten kann? Das berichte ich hier.
Wann dieses Jahr der Alpaufzug ist? Das kann ich noch nicht so genau sagen. Dies ist von einem wichtigen Faktor abhängig: gibt es genügend Gras auf der Alp, damit die Kühe und Rinder auch genügend zu fressen haben? Ein Aberglaube sagt auch, dass man an einem Mittwoch nicht «züglä» soll. Meistens ist es so, dass der Alpaufzug ein paar Tage vor oder nach dem 20. Juni ist.
Die Vorbereitungen starten schon im Winter
Bevor überhaupt die ersten Tiere auf die Vorweide (da sind die Tiere für etwa zwei Wochen, bevor der Alpaufzug stattfindet) kommen, muss einiges erledigt werden. Im Winter sprechen wir uns mit Bauern ab, wie viele Tiere zu uns auf die Alp kommen und suchen das Alppersonal für die Saison. Zudem müssen die Melchmaschine und der Huki (Raupengefährt) in den Service. Das Melchgeschirr muss bereit gemacht werden und alle nötigen Käsereiartikel bestellt werden
Im Frühling geht es weiter
Sobald der meiste Schnee geschmolzen ist, geht es weiter mit den Arbeiten auf der Alp. Die Dachstützen werden abgeräumt, Material aus dem Kuhstall geräumt, Läden geöffnet und die Treppe bei der Laube wieder eingesetzt. Das Wasser wird wieder in Gang gebracht, nachdem es den ganzen Winter abgestellt war. Die Quelle wird auch kontrolliert. Dazu wird eine Probe ins Labor geschickt, um zu prüfen, ob das Wasser die nötige Qualität hat. Und schliesslich wird auch in der Alphütte selbst aufgeräumt und geputzt, damit wir für die Gäste des Berggasthauses bereit sind.
Wir geniessen den Alpkäse 2021
An den letzten Wochenenden waren wir bereits fleissig am Arbeiten auf der Alp. Der Käse im Keller auf der Alp hat den Winter auch gut überstanden. Wir haben sogar schon fleissig Käse verkauft, da es beim schönen Wetter schon einige Gäste hatte! Wir verkaufen Hobelkäse und Alpkäse aus dem vorigen Alpsommer.
Die Vorweide wird gezäunt
Die Vorweide «Brümst» wird auch bereit gemacht, damit Anfang Juni für die Ankunft der Tiere alles bereit ist. Es müssen die Zäune aufgestellt werden, zudem wird «geschwentet», also die kleinen «Ruttleni» (Tannen) ausgerissen. Und allgemein muss geschaut werden, dass das Land für die Tiere bereit ist. Die Bauern werden schon sehr bald ihre Tiere mit der Benne zu uns bringen.
Die Schweine dürfen Bahn fahren
Unsere Schweine sind die einzigen Tiere, die nicht zu Fuss auf die Alp gehen. Sie nehmen den Weg auf unsere Alp zuerst mit der Stockhornbahn und danach mit unserer kleinen Transportbahn auf sich. Im Herbst, wenn die Schweine schwerer sind, können sie nicht mehr auf die Bahn gehen. Dann laufen sie einen Teil zu Fuss und den Rest dann in der Viehbenne.
Der Countdown läuft
So geht es also nicht mehr sehr lange, bis die ersten Tiere in der Vorweide eintreffen. Diesen Winter hatte es sehr wenig Schnee und es war auch relativ früh warm, was den Schnee sehr schnell zum Schmelzen gebracht hat. Momentan sieht es so aus, als würden wir so früh wie noch fast nie mit dem Vieh auf die Alp ziehen. Wie aber zu Beginn erwähnt, ist das Datum noch nicht definitiv festgelegt. Wir freuen uns aber schon sehr auf den Alpsommer und hoffen das es Tier und Mensch gut geht. In unserer Gaststube hängt ein Spruch, den mein Grossvater erhalten hat, bei dem wir immer hoffen, dass er eintrifft.