Wieder auf der Alp

2017_blog_alp_schwandi_laub_lea_kluge_P1180392

de Lea Kluge | Schwandi und Laub

16.06.2018

Das Feuer knistert und ich atme diesen ganz besonderen Geruch ein, nach Rauch, Milch und ein bisschen nach Reinigungsmitteln. Unverwechselbar, der Geruch der Käserei auf der Alp. Leise summt das Rührwerk und von draußen brummt der Generator.

Das Feuer knistert und ich atme diesen ganz besonderen Geruch ein, nach Rauch, Milch und ein bisschen nach Reinigungsmitteln. Unverwechselbar, der Geruch der Käserei auf der Alp. Leise summt das Rührwerk und von draußen brummt der Generator. Selbst dieser alte, stinkende Krachmacher kann die morgendliche Idylle nicht zerstören, er gehört irgendwie dazu. Draußen beginnt gerade der Tag, es wird langsam immer heller aber die Sonne hat es noch nicht um den Berg zu uns geschafft. Noch sind keine Wanderer unterwegs, also sind wir in diesen seltenen, ganz frühen Stunden für uns allein. Die Kühe stehen nach dem melken noch im Stall, die meisten haben sich hingelegt und käuen träge und faul wieder, nur ab und zu höre ich eine Glocke. Neben mir rührt der schon geschnittene Käsebruch im Kessi und ich lege noch ein paar scheite aufs Feuer.
Wir sind also wieder auf der Alp. Der Alpsommer hat begonnen und vor uns liegen vier Monate, die ganz besonders werden sollen. Besonders aufregend, besonders anstrengend, besonders schön, besonders arbeitsreicht und hoffentlich, bitte, bitte, besonders sonnig.
Jetzt stehen wir also wieder jeden Morgen um halb fünf auf, unsere Tage sind gefüllt mit Kühen, Milch und Käse. Kühe die von der Weide geholt, eingestallt und gemolken, gefüttert und auf die Weide gebracht werden wollen. Milch die aus dem Euter in den Standeimer gemolken und aus den Standeimern durch den Milchfilter in die Milchkannen gegossen und dann in die Käserei getragen werden will. Und Käse, der erstmal gemacht werden will. Und dann mit dem Quad in den Käsespeicher gefahren. Und dann ins Salzbad gelegt. Und dann aus dem Salzbad geholt und aufs Brett gelegt und dann weiter gepflegt und gewendet werden will.
Viele Kühe, viel Milch und viel Käse, einen ganzen Sommer lang.
 Wir sind noch müde vom ungewohnten frühen aufstehen, wir haben erstmal noch Muskelkater vom schweren Kannen tragen aber wir freuen uns. Wir freuen uns sehr auf die Alpzeit, in der wir schon mitten drin sind und wünschen allen auf den Alpen (körperlich oder im Geiste) einen wunderschönen Alpsommer 2018!

 

ornament

Plus d'histoires

Le petit-lait à l’alpage

La pesée

Contrôle de qualité du Berner Alpkäse AOP