Mein Knie

2014_blog_chlusmatta_maria_arnold_Alpgeschichten 1 026

de Maria Arnold | Chlusmatta

19.07.2016

Die Eringer sind in der Regel ganz friedliche Tiere, aber wenn  mal ihr Temperament durchgeht, sind sie schwer zu bremsen. Die älteren Tiere sind genügsam und hören bald mal wieder auf ihren Namen und holen das Brot ab, das ich in der Hand habe. Bei den Jüngeren dauert dies ein bisschen länger oder es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, ihre Luftsprünge zu unterbrechen und zurückzukommen.

Die Eringer sind in der Regel ganz friedliche Tiere, aber wenn  mal ihr Temperament durchgeht, sind sie schwer zu bremsen. Die älteren Tiere sind genügsam und hören bald mal wieder auf ihren Namen und holen das Brot ab, das ich in der Hand habe. Bei den Jüngeren dauert dies ein bisschen länger oder es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, ihre Luftsprünge zu unterbrechen und zurückzukommen. Solange sie noch da sind, wo sie sein sollen, ist es amüsant zuzuschauen. Aber wenn sie den Zaun übersehen und loslaufen, wird es zu einer Herausforderung. Diese Herausforderung habe ich am Samstag angenommen, aber sie nicht erfüllt. Ich bin in meinem manchmal noch jugendlichen Übermut zu schnell gelaufen und dann in  ein Loch getreten, das man im hohen Gras nicht sehen konnte, und mir dabei mein Knie verdreht. Nach leichtem Fluchen und kurzer Wut über mich selber, bin ich dann doch zum Arzt. Nach dem er mir 60 ml Blut aus dem Knie gezogen hat, schickte er mich noch ins MRI. Resultat: Seitenband gerissen, Kreuzband angerissen und das Tibiaplateau gequetscht. Da Sepp ja auch verletzt ist, macht es uns das Lebennicht gerade einfacher. So sind wir dankbar für jede Hilfe. Es ist schön zu sehen, wie alle helfen und viele auch noch helfen wollen. Mit dem Betriebshelfer, den wir von der Oberwalliser Landwirtschaftskammer angefordert haben, klappt alles bestens. Alles können wir nicht mit der Familie abdecken, aber auch sie helfen alle, wo es geht. 

Um ein Unglück leichter zu ertragen, versuche ich immer etwas Gutes zu sehen. Und das Gute ist, zu sehen, dass man in der Not auf viele gute Freunde und Helfer zählen kann. Ich danke allen von Herzen.

Als Angestellter hat man es einfacher, und trotzdem möchte ich nichts Grundlegendes ändern. Nur hoffen, dass wir beide wieder gesund werden und wir wieder einen normalen Sommer erleben können.

Vielleicht wollen sie solche Geschichten gar nicht hören, aber es ist halt  Realität. Auch bei uns kann nicht immer Sonntag sein.

ornament

Plus d'histoires

Le petit-lait à l’alpage

La pesée

Contrôle de qualité du Berner Alpkäse AOP