Am Dienstag war der Boden weiss vom Reif. Die Sonne schien herrlich und so tischten wir das Mittagessen draussen an. Aber die kalte Bise, gemütlich wars dann wahrlich nicht.
Am Dienstag war der Boden weiss vom Reif. Die Sonne schien herrlich und so tischten wir das Mittagessen draussen an. Aber die kalte Bise, gemütlich wars dann wahrlich nicht. Es ist Herbst. Man riecht es in der Luft, die Wiesen sind kahl und braun, viele Zäune fehlen, die wenigen Kühe, die wir noch melken verteilen sich in alle Richtungen. Ach wie geniessen wir die Sonnenstrahlen nach dem nassen Wetter in diesem Sommer. Beim Rindli zählen setze ich mich eine Weile zu den Kleinsten acht. Sie haben sich ein Plätzli am Schärme gesucht und liegen friedlich zusammengekuschelt an der Sonne. Sogar den Pulli muss ich ausziehen, so warm ist es hier. Die beiden von Josi liegen separat von den unsrigen, auch wenn sie sich den ganzen Sommer als Achtergruppe bewegt haben. Die Zwillinge sind Olga und Olivia, sie gleichen schon jetzt ganz deutlich der Mutter und Grossmutter. Die grössten beiden sind Hera und Stina, welche welche ist, weiss ich leider nicht mehr. Gundula hat noch ein Rest Rotstich am Kopf als Erbe von der Mutter Gurt. Und unser sechstes mit dem feinen Kopf? Das will mir nicht mehr einfallen. Zurück in der Hütte frage ich Christian: es ist Java, Jacquelines Tochter.
Vier Kühe sind schon im Tal. Wir möchten dieses Jahr keine Kalberkühe auf der Alp. Ganz geklappt hat das aber nicht. Mascha hat am Tag ihrer Abreise noch auf der Alp gekalbt. So wurde der kleine Noah runtergetragen, statt von der Mutter im Bauch von einem starken Mann auf den Schultern. Zum Glück war es ein ganz kleines, leichtes. Zu seinem Namen kam es, wegen seinem Geburtsdatum, Noah wurde an diesem Tag vier Jahre alt und hat das Kalb darauf nach sich selber benannt.
Noch bis Sonntag sind wir oben. Wir verräumen Holz und Zäune, Luna das Maultier buckelt kistenweise Käselaibe runter und Kinderkleider oder Küchenutensilien von zu Hause. Morgen ist noch eine letzte Gruppe angemeldet zum Zmittag. Erlebniskäsen haben wir nicht mehr angeboten, wir wussten ja nicht, ob die Kühe so lange bleiben. So werde ich noch einmal Älplermaccaronen kochen für 20 Personen.
Am Freitag koche ich dann Spaghettisauce vor, am Sonntag nach dem Eintreffen der Herde Tiere und Horde Menschen, gibt es ganz viele hungrige Mäuler zu stopfen!
Vielleicht bleibt das Wetter tatsächlich einige Tage so wunderbar…
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