“Lab” , Zwerge & Riesen

de Christian Haueter | Morgeten

26.08.2015

Käse und  Zwerge In alpinen Sagen tauchen immer wieder unter den verschiedensten Bezeichnungen die kleinen Leutchen auf, die den "Sennen" das Käsen mit  Lab beigebracht haben. Sie kannten die besten Weiden, alle Heilkräuter konnten mit den Tieren sprechen, warnten vor Unwettern und  Bergstürzen, bewahrten Tiere vor dem Absturz, und brachten verlorenes Vieh wohlbehalten und Fett zurück.

Käse und  Zwerge

In alpinen Sagen tauchen immer wieder unter den verschiedensten Bezeichnungen die kleinen Leutchen auf, die den „Sennen“ das Käsen mit  Lab beigebracht haben. Sie kannten die besten Weiden, alle Heilkräuter konnten mit den Tieren sprechen, warnten vor Unwettern und  Bergstürzen, bewahrten Tiere vor dem Absturz, und brachten verlorenes Vieh wohlbehalten und Fett zurück. Sie wohnten in  Höhlen, ( In Oberwil im „Zwergliloch“, welches auch die entsprechenden Funde aus der Steinzeit aufwies)   hatten Goldschätze und schöne Frauen. Wer waren diese Zwerge? Die Alpen waren bereits besiedelt, bevor die keltischen„Helvetier“ aus Kleinasien, die Römer und Etrusker aus dem Süden und die Germanen aus dem Norden in der „Schweiz“ siedelten. Die  um 600 vor Chr. einwandernden Alemannen zum Beispiel kannten den „Süsskäse“, – hergestellt mit dem Labferment des Kälbermagens nicht. Sie erwärmten Sauermilch und aus dem quagulierten Eiweiss stellten sie eine Art „Käse“, „Ricotta“ oder  „Vollmilchziger“  her. Die Lagerfähigkeit dieses „Käses“ war allerdings begrenzt. Ein Nachteil für ein  Lebensmittel öder  ein Tausch-  und Handelsgut. Die kleinwüchsigen alpinen „Ureinwohner“ betrieben Milch- und Alpwirtschaft schon um 3000 v Chr. und hatten sich im Gegensatz zu den einwandernden Alemannen die geniale  Technik der Milchkonservierung durch Süsskäseherstellung angeeignet.  In der  germanischen öder althochdeutschen Sprache ist ein Zwerg, Zwurgel, Granggel, oder Rangel ein kleiner Mensch. In den Sagen und Überlieferungen wurden im Laufe der Jahrhunderte die „Zwerge immer kleiner, ihre Fähigkeiten aber immer grösser.
Der griechische Dichter Homer erwähnt in seinem Epos „Odyssee“ um ca.700 v Chr. den gebrauch von „Lab“ Er schrieb in seinem Epos: „der einäugige Riese Polyphem molk in seiner Höhle eine Herde  blökender Schafe und gab Lab zur Milch um Käse herzustellen“….    Bei den Alemannen die Zwerge, bei den Griechen ein einäugiger Riese? Boulevardjournalismus ist keine Erfindung der Neuzeit
Im alten Griechenland wurden Mammutschädel ohne Zähne, mit dem grossen Nasenolch des Rüsselansatzes im Stirnbereich als Schädel eines einäugigen Riesens, eines „Kyklopen“ gedeutet, Allemannen hingegen machten aus den „wahren  Urschweizern“ Gartenzwerge.!!!
In Wissenschaftlicher Nüchternheit hingegen beschreibt  um 6ö vor Christus der römische „Agrarschriftsteller“ Columela den Gebrauch von Lab: „man gebe Kälbermagen im Gewicht eines Sesterzen (Münze) zu einer „brenta“ Milch“….. (Römisches Hohlmass,  ca. 50 Liter ) 
Übrigens, -der lateinische Begriff „Bräntä“ aus dem lateinischen, für ein Milchtraggefäss das man am Rücken trug, hat sich bis in meine Jugend gehalten.
 

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