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Kuh-Familienplanung und Wanderschuhe
de rcolombo | Formazzora
31.05.2018
Buonasera amici
Damit eine Kuh fit für die Alp ist, braucht es einige Vorbereitungen. Und dazu gehören auch die obenerwähnten Aspekte.
Buonasera amici
Damit eine Kuh fit für die Alp ist, braucht es einige Vorbereitungen. Und dazu gehören auch die obenerwähnten Aspekte.
Zum Beispiel die Kuh-Familienplanung. Die musste schon im Frühling für dieses Jahr abgeschlossen sein, oder mit anderen Worten, die Kühe müssen ihre Kälbchen bereits zur Welt gebracht haben. Mit grossem Bauch durch die saftigen Wiesen und die steilen Wälder der Formazzora zu tingeln, wäre ja auch arg mühsam. Und daheim im Stall das Kälbchen auf die Welt bringen ist jedes Mal angenehmer als auf der Alp, wo 90 Mitschwestern zuschauen können und unter Umständen noch ihren Senf dazu geben wollen.
Und fit muss eine Kuh auch sein. Da wandert man täglich schon ein paar Schritte um himmlisch-riechende, saftige Bergkräuter zu fressen, um die dann in wohlschmeckende Milch zu verwandeln. Und immer die letzte von der Truppe möchte man ja auch nicht sein. Die bekommt nämlich nur noch Menu Nr. 2 zu fressen!
Und ganz wichtig sind auch die Wanderschuhe unserer Kühe, die „Zoccoli“. Die müssen nämlich tiptop in Ordnung sein. Deshalb kommt Ende April immer ein Spezialist in den Stall für die Kuhpediküre.
Ein paar Walking-Tours vor der Alpauffahrt sind auch ganz gut für die Kuh-Kondition. Oder wie sagt man dem Morgen- und Abendmarsch, wenn der Bauer die Kühe auf das Feld, respektive in den Stall bringt?
Sie sehen also, cari lettori, dass eine Alpkuh gut zu Fuss und berggängig sein muss, gute Milch produzieren soll, intelligent genug ist, die guten Kräuter von den schlechten zu erkennen. Sie darf auch nicht auf der faulen Haut liegen sondern das Wandern lieben und sie sollte auch eine gute Freundin der anderen Horntöchter sein. Und deswegen sind die meisten unserer Kühe „Braunvieh“. Diese Kuhrasse vereint alle diese gewünschten Eigenschaften zu einer ausgezeichneten Berggängerin.
Und wenn Sie bei uns vorbeikommen und zwischen den braunen Kuh-Damen kleine Kühlein sehen sollten: die sind von Monika aus dem „Züribiet“. Sie bringt nämlich ihre Jersey-Damen zu uns in die Ferien.
So – und nun gehe ich die Wanderschuhe vom „Presidente“ putzen, damit er am nächsten Samstag gut zu Fuss ist für die Alp-Putzete. Davon aber mehr im nächsten Blog!
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