- Histoires d’alpage
- Das Ende eines Schweine Alpsommers
Das Ende eines Schweine Alpsommers
de Erika Rhyner | Empächli
19.09.2016
Liebe Blogg Besucherinnen, liebe Blogg Besucher
Der Bettag ist vorbei und wir sind noch auf der Alp. In vielen Kantonen ist der Bettag oder der Samstag davor die Zeit für die Alpabfahrt.
Liebe Blogg Besucherinnen, liebe Blogg Besucher
Der Bettag ist vorbei und wir sind noch auf der Alp. In vielen Kantonen ist der Bettag oder der Samstag davor die Zeit für die Alpabfahrt. Nicht so bei uns im Glanerland. Wir dürfen bis zum 30. September unsere Alpen bestossen und so sind auch wir noch ungefähr 10 Tage auf der Alp.
Ein Teil unserer Schweine hat heute die letzte Reise angetreten – die letzte Reise führt unweigerlich ins Schlachthaus. Wie fühlt sich das für uns Älperler an? Natürlich, auch wir sind nicht Gefühls kalt, haben wir die Tiere doch täglich mehrmals gefüttert, den Stall ausgemistet, frisches Stroh aufgeschüttet, kennen jedes der Schweine und ja, wir mögen sie. Ich denke, wir haben den Tieren die bestmögliche, artgerechte Haltung geboten. Unsere Schweine hatten das Glück, dass sie sich täglich für eine gewisse Zeit draussen aufhalten durften. Sie konnten ihre kleine Welt entdecken, im Dreck suulen, ihre stark ausgeprägte Neugierde befriedigen. Wie oft mussten wir über ihr Gegrunze, ihre ulkigen Sprünge lachen. Manchmal habe ich um meine Blumen und um unseren kleinen Alpgarten gebangt – ist aber alles verschont geblieben. Wie oft waren unsere beiden Hunde ihre Spielgefährten. Abwechslungsweise ergriffen die Hunde, dann wieder die Schweine die Flucht.
Dies gehört nun der Erinnerung an, heute um 10.00 Uhr mussten sie in unserem kleinen Schlachthaus sein. Die Gewissheit, dass wir uns früher oder später von unseren Tieren trennen müssen, gehört für uns dazu. Ich denke, die Meisten von ihnen geniessen gerne ein Stück Fleisch. Vielleicht sind sich nicht alle bewusst, dass das Fleisch nicht in den Kühlfitrinen wächst, sondern unter Anderem von unseren drolligen Alpschweinen stammt. Sie dürfen dieses Fleisch mit guten Gewissen geniessen, hatten diese Tiere ein Leben in Würde.
Wie schon beim Alpkäse, bitte ich Sie um die Bereitschaft, einen fairen Preis zu bezahlen. Greifen Sie nicht zu billig Fleisch, von welchem Sie nicht wissen woher es stammt. Eines ist gewiss, Billig Fleisch geht immer zu Lasten der Tierhaltung!
Nun wünsche ich Ihnen guten Appetit.
Plus d'histoires