Äs heimlichs Plätzli

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de Nadja Tschanz | Site Alp

01.06.2015

Noch habe ich etwas Zeit und nehme Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mit zu meinen Lieblings-Orten hier auf der Alp. Doch zuerst möchte ich Ihnen noch kurz eine kleine "Söili-Anekdote" erzählen. Am Freitag standen wir vor der Hütte, als Simon plötzlich etwas Rosarotes ums Eck verschwinden sah.

Noch habe ich etwas Zeit und nehme Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mit zu meinen Lieblings-Orten hier auf der Alp. Doch zuerst möchte ich Ihnen noch kurz eine kleine “Söili-Anekdote” erzählen. Am Freitag standen wir vor der Hütte, als Simon plötzlich etwas Rosarotes ums Eck verschwinden sah. Wir glaubten schon an eine Sinnestäuschung, war die Entfernung doch beträchtlich. Schnell gingen wir los und tatsächlich: Da stöckelte doch ein rosa Schweinchen – nennen wir es Köbi – Richtung Tal, das Schwänzchen fröhlich geringelt. Machen Sie sich ein Bild! Gut, von Fröhlichkeit kann zwar nicht die Rede sein, gerade die Schweine geraten schnell in Panik, wenn sie sich von der Herde entfernen. Nach einem Überholmanöver machte Köbi eine Wende und rannte genau den gleichen Weg zurück, schlich sich durch den Zaun und mischte sich unter die 99 anderen “Söili”. Nun hoffen wir für den frechen Köbi, dass sich der Muskelkater in Grenzen hält, der kann nämlich auch den Schweinen ganz schön zu schaffen machen.

Zurück zum Thema, Köbi wäre nämlich fast beim “Schneggen-Platz” vorbeigerannt. Es gibt ein Stück Wiese, da tummeln sich zahlreiche Weinberg-Schnecken. Es ist faszinierend. Oft halte ich da, manövriere die gefährdeten Schnecken vom Strassenrand zurück in die Sicherheit. Hat es geregnet, kann man auf 10m2 gut und gerne 20 Tiere dieser Gattung entdecken. Da entstehen am Küchentisch spannende Diskussionen, beispielsweise was mit den Schnecken im Winter passiert, ob das Haus von Geburt da ist oder ob die Bewohner der leeren Schneckenhäuser gestorben sind. Die Natur ist wahrlich ein Wunderwerk.

Weiter oben gibt es das “Toten-Mädli”, ein Hochmoor und ganz besonders geheimnisvoller Ort. Darin soll vor langer Zeit ein Pferd ertrunken sein, daher auch der Name. Sie können mir glauben, wenn es frühmorgens noch düster ist und der Wind pfeifft, dann geistert mir das Pferd beim Küheholen immer ein bisschen durch den Kopf. Doch jetzt blüht es da wunderbar und das Pferd lässt einen in Frieden.

Dann gibt es noch den wohl goldigsten Ort, den Käsekeller. Besonders da hat nicht jeder Zutritt und die Käse machen einen erstaunlichen Wandel durch. Von blass werden sie zu gold-braun. Das Klima, die Feuchtigkeit sowie auch die Temperatur, sind immens wichtig. Natürlich sind die Vorgänge alle physikalisch (oder was auch immer) erklärbar und trotzdem ist die ganze Käserei ein erstaunlicher Ort. Wird doch da aus Milch das Beste produziert: nämlich Käse.

Bis bald

Nadja

ornament

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