- Histoires d’alpage
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Ab in den Sommer…
de Thom Fuhrer und Tobias Roth | Weissenberg
31.08.2016
"Was denkst du, wann geht's wieder runter in die untere Hütte?" "Vielleicht am Samstag oder am Montag. Wenn man mehr Tage machen will muss das auf der oberen Weide geschehen, da hat es noch mehr Gras.
„Was denkst du, wann geht’s wieder runter in die untere Hütte?“ „Vielleicht am Samstag oder am Montag. Wenn man mehr Tage machen will muss das auf der oberen Weide geschehen, da hat es noch mehr Gras. Unten ist es zwar nachgewachsen aber das ist dann schnell mal gefressen…“ Etwa so hörten sich die Diskussionen mit den Alpnachbarn in der letzten Woche an. Laut Alpfahrplan sollte bald gezügelt werden, aber um den Termin, so kam es uns vor, wurde ein grosses Geheimnis gemacht. Von allen Seiten erhielten wir andere Tendenzen. Nicht nur wir haben uns mit diesem Ereignis beschäftigt, auch die Tiere merkten, dass die Zeit gekommen ist. Am Morgen kam es ab und zu vor, dass ein Tier vor dem Stall plötzlich kehrt machte und den Abstieg antrat. Das mussten wir jeweils so schnell als möglich verhindern, denn wenn eine geht, ist die Chance gross dass sich die anderen Kühe ihr gleich anschliessen.
An einem Abend fand dann doch die Zusammenkunft der Alpparteien statt, bei der von jeder Alp jeweils eine Person teilnimmt. Da wir „nur“ angestellt sind, nahm von unserer Seite der Besitzer der Hütte an dem Treffen teil. Dort wurde über den Zügeltermin abgestimmt. Letztes Wochenende war es dann soweit. Wir sind mit Sack und Pack oder eher mit Kessi und Kühen wieder in die untere Hütte gezogen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Material da hin und her transportiert wird. Was auch erstaunlich war, als wir bei der unteren Hütte ankamen, war es warm, es fühlte sich an wie im Sommer! Was so 400 Höhenmeter und eine andere Landschaft ausmachen können? Aber mit Liegestuhl und Schirmlidrink wurde nichts, denn unten angekommen, hiess es Ausladen, Einräumen, sich wieder auf den alten oder neuen Ablauf einstellen…
Zwischendurch gibt’s aber schon mal Zeit, um sich etwas Gutes zu tun. Doch auch da gibt’s von meiner Seite kein Liegestuhl oder Schirmlidrink, ich gehe lieber eine Nachbarsalp besuchen oder den Edelweissen und Gipfelkreuzen hoch oben, fern ab von den sommerlichen Temparaturen, nach.
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