So geht Nachhaltigkeit auf der Alp
Was bedeutet Nachhaltigkeit bei uns oben auf der Alp? Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht, die wir gerne mit euch teilen möchten.
Unsere Simmentalerkühe …
Simmentalerkühe sind robust, langlebig und genügsam –also ideal für die Alp. Sie liefern als traditionelle Zweinutzungsrasse nicht nur feinste Milch für leckeren Alpkäse, sondern auch kerniges, hochwertiges Fleisch. Dafür werden meist die Stierkälber gemästet.
Bei uns auf der Alp leben die Tiere in einer überschaubaren Herde und gemeinsam halten sie die Weidefläche frei. Sie haben alle Namen und kennen ihren Platz im Stall.
… und ihre Kuhfalden
Wie düngen wir unsere Wiesen? Regelmässig tragen wir die Kuhfladen auf den Weiden zu grösseren Haufen zusammen. Das hat schon manchen Wanderer erschreckt, denn es sieht aus, als hielten wir Elefanten … 😉 Im Herbst laden wir diese Haufen auf den Miststreuer. Dadurch kann der Kuhdung besser und gezielter auf den Weiden verteilt werden. Letztes Jahr führten wir sieben volle Wagenladungen gesammelte Kuhfladen aus!


Unser Alpkäse ist nachhaltig
Die Hauptaufgabe auf einer Käsealp wie Vorder Menigen ist die Milchverarbeitung. Hier achten wir auf Nachhaltigkeit: Keine Milchtransporte und eine schonende Verarbeitung der Alpmilch zu Rohmilchkäse. Ausserdem Käsen wir über dem Feuer mit Fichtenholz von der eigenen Alp. Und dadurch, dass wir uns unsere eigene Fettsirtenkultur züchten, die es zur Käseherstellung benötigt, geniessen wir eine gewisse Unabhängigkeit. Wir achten darauf, dass alles verwertet wird. Und so bekommen beispielsweise die Kälber die übriggebliebene Molke vom Käsen zum Trinken.
Der Verkauf von unserem Käse ist regional: Fast alles wird direkt ab Hof und Alp verkauft.
Beim Heuen schon an den Winter denken
Im Sommer achten wir darauf, schon das Futter für den Winter sicherzustellen. Alpheu ist wunderbares Winterfutter für die Tiere. Auf Vorder Menigen gibt es zwei grosse Heuwiesen. Zusätzlich dazu zäunt unser Bauer immer noch einige weitere Flächen zum Heuen aus.



Schwenden – das Säubern von Alpflächen
Klimaveränderung auf der Alp? Ja, wir spüren sie auch hier! Bäume und Büsche wachsen in immer höheren Lagen. Und das zum Teil so rasch, dass man kaum mehr nachkommt mit dem Offenhalten der Weiden. Besonders die schnellwüchsigen Erlen würden innerhalb weniger Jahre ganze Weiden überwuchern. Auch die Fichten müssen regelmässig zurückgeschnitten werden. Wo immer möglich, tragen wir die geschnittenen Pflanzen zu Haufen zusammen, dort wo sie nicht stören. Andere Haufen verbrennen wir, damit die Äste nicht auf den Weiden liegen bleiben und damit die Tiere auf ihren gewohnten Trampelpfaden weiterhin gut gehen können. Nur durch das Offenhalten dieser Flächen bleiben die artenreichen Alpwiesen erhalten.
Das waren ein paar Gedanken zur Nachhaltigkeit auf unserer Alp. Sicherlich könnte man noch viel mehr darüber schreiben. Wir persönlich hoffen, durch unsere Arbeit auch kommenden Generationen Alpwirtschaft zu ermöglichen. Davon profitieren nicht nur die Sennen, sondern auch die Konsumenten, die feinen Alpkäse schätzen und natürlich die Umwelt selbst. Denn es ist wichtig, unsere so wertvollen Landschaften zu erhalten.