Zigerfabrikation

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von Elsbeth Bütikofer | Grätli

08.08.2016

Der Computer ist installiert (und auch geladen ;-)) und Zeit und Empfang habe ich auch, um euch wieder einmal ein paar Infos und Mitteilungen kund zu tun. Uns geht es gut auf der Alp Grätli. Nach einem sehr kompakt gefüllten Vormittag mit Kühe, Rinder und Kälber stallen, Kühe melken, Milchverarbeitung und Käsepflege, geniessen wir einen Moment der Ruhe.

Der Computer ist installiert (und auch geladen ;-)) und Zeit und Empfang habe ich auch, um euch wieder einmal ein paar Infos und Mitteilungen kund zu tun.

Uns geht es gut auf der Alp Grätli. Nach einem sehr kompakt gefüllten Vormittag mit Kühe, Rinder und Kälber stallen, Kühe melken, Milchverarbeitung und Käsepflege, geniessen wir einen Moment der Ruhe. Arbeitsreiche und intensive Tage liegen hinter uns. Viele liebe Menschen haben uns in der vergangenen Zeit besucht und wir wurden in mancherlei Hinsicht reich beschenkt. Angefangen von guten Gaben (Esswaren :-)) und jeglicher Znüni-, Mittags- und Abendbrotverpflegung (Eierpilzschmaus – Danke Res!) bis hin zu spontaner und geplanter Unterstützung bei allen anfallenden Arbeiten; Holz spalten, Zaun flicken und räumen, Käsepflege, Unkraut beseitigen, Tierbetreuung, Kälber tränken, misten, usw… Merci Michu, Werner, Lisa, Brige, Adrian, Thomas, Katrin, Lukas, Doro, Reto, Fritz, Susanne, Janis und und und. War mega cool dass ihr alle da wart! Vielen herzlichen Dank!

Am 1. August haben wir das letzte Mal Alpkäse produziert, seither sind wir wieder am Alpraclettekäse machen. An drei Tagen haben wir feine Alpenkräuter dazugemischt und seit gestern machen wir nun noch mit Knoblaucharoma. Bereits bevor wir auf die Alp gingen haben Käti und ich davon gesprochen, dass wir dann auch mal Ziger machen wollen. Ziger wird als Nebenerzeugnis aus der Fettsirte (Schotte oder Molke) gemacht. Nach dem Käseausziehen wird die Sirte unter gelegentlichem Aufrühren auf ca. 90-95°C erhitzt (Küche wird sehr warm/heiss…;-)). Während das Kessi noch über dem Feuer ist, erfolgt die Zugabe von Säure (Obstessig oder Essigessenz). Die Säure wird kräftig ins Kessi gelöst, damit sie sich gut mit der Sirte vermischt. Der Ziger scheidet grobflockig aus und wird nach oben getrieben. Hier wachsen die Flocken zusammen und bilden eine ca. 5 mm dicke Schicht. Dabei kann man schon während der Ausflockung eine Handvoll Salz pro 100 L Molke zugeben, welches bewirkt dass der Ziger besser hochkommt. Diese Grundrezeptur haben wir alsodann am 1. August nach der letzten Alpkäseproduktion angewendet, mit der grossen Hoffnung und Vorfreude auf Ziger. Der Schuss ging leider hinten raus :-( . Obwohl wir aus unserer Sicht alles genau so gemacht haben, hatten wir am Schluss keinen Ziger. Keine Flocken kamen hoch. Die Enttäuschung war gross und wir wissen bis heute nicht wirklich was wir falsch gemacht haben.

Tja, so geht es halt manchmal im Leben, Hauptsache unser Käse wird gut! Aber da müssen wir uns noch etwas gedulden. Schnell geht es nun dem Ende entgegen, in einer Woche gehen die Kühe wieder nach Hause. Die Rinder bleiben noch ein paar Tage bevor sie dann nochmals in die Vorweide gehen. Ja, liebe Leserinnen und Leser, bald gehe auch ich wieder nach Hause. Mein Abenteuer neigt sich dem Ende zu. Es gilt jetzt die letzten Tage noch so richtig zu geniessen. Häbet e gueti Wuche und ihr hört noch von mir!

Herzliche Alpengrüsse

Elsbeth

ornament

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