Wer sucht der findet

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von Rahel Beglinger | Nüenalp

12.09.2014

Die Rinder weiden im Rietloch. Dazu gehören auch die Gleiter Böden, das Mailoch, die Skipiste und ein Teil vom Mättli. Jeden Tag werden die Rindli gezählt und beobachtet, ob bei ihnen alles gut ist.

Die Rinder weiden im Rietloch. Dazu gehören auch die Gleiter Böden, das Mailoch, die Skipiste und ein Teil vom Mättli. Jeden Tag werden die Rindli gezählt und beobachtet, ob bei ihnen alles gut ist. Momentan mache ich oft diese Arbeit. Dabei kann ich richtig auftanken! Ganz alleine durch die Stille Bergwelt wandern, nur hie und da ein Pfiff eines Murmeltiers. Es herbstelt, die Melancholie des Abschieds schwingt in der Natur. Möglichst von weitem spähe ich, wo sich die verschiedenen Rindergruppen aufhalten: die acht Kleinen, die sieben Grossen von Josi, die drei Mittleren von Josi, die fünf von Mich, die beiden Mütsch, und unsere zwölf Grösseren. Zum Glück tragen alle Glocken, das hilft sehr beim finden, besonders, wenn sie im Wald oder Gestrüpp sind und natürlich bei Nebel oder düsterem Wetter.

Christian kennt einen grossen Teil der Kühe auch nur vom hören, also anhand der Glocke. Er bemerkt auch bereits im Bett liegend, wie hungrig oder erstaunlich schnell satt die Kühe z.B. sind, wenn sie in der Nähe der Hütte weiden. Oder er bemerkt, trotz Kuhglocken in der Nähe, wenn einmal Rinder ausgebüxt und im Anmarsch sind.

Tiefbeeindruckt war ich einmal, als Minna mit drei Jahren in der Küche sitzend sagte: „Flavia kommt.“ Erstaunt rannte ich zur Tür und schaute nach draussen, tatsächlich, kam Flavia ums Hütteneck gebogen.

So gut bin ich leider nicht. Ich bin schon froh, wenn ich Kälber, Rinder und Kühe unterscheiden kann, sowie das Echo vom echten Geläut unterscheiden kann.

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