Von Klauen und Pfoten

Landscape

von Jessica und Raphael Rinnerthaler | Vorder Menigen

18.07.2024

Dieses Jahr verbringen 59 Tiere mit uns den Sommer auf der Alp. Da gibt es viel zum Pflegen, Melken, Misten und Putzen. Und jeden Tag wieder neue Geschichten und Überraschungen!

Kühe

Die Herde unserer 29 Milchkühe ist bunt gemischt, denn die Kühe kommen von verschiedenen Bauernhöfen: Simmentaler mit und ohne Hörner sowie Fleckvieh in allen Farben. Schon nach wenigen Tagen wissen wieder alle, wie der Tagesablauf funktioniert. Auch die neuen Kühe haben sich gut eingelebt.

Tagsüber sind die Kühe im Stall. So können sie sich ausruhen und sind vor lästigen Insekten geschützt. Nach dem Abendmelken lassen wir sie raus. Etwas vom Schönsten ist für mich, wenn ich morgens beim Kühe holen nur auf die Weide hinausgehe und nach ihnen rufe – und sich daraufhin die ganze Herde in Bewegung setzt und gerne heimkommt. Das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Wenn’s neblig ist, hilft mir der Klang ihrer Glocken, damit ich weiss, ob und wohin sie gehen und ob sie fressen oder ruhen.

Jede hat ihren eigenen Charakter. Zenia kommt immer als Letzte in den Stall. Sie ist die Ruhe selbst. Sonja hat alles im Überblick. Mona ist so unscheinbar, dass man oft fast vergisst, sie anzubinden. Magic findet das Ausmisten unheimlich. Illinois schimpft, wenn ich ihr nicht schnell genug ihr Gläck (Leckstein) bringe. Und so weiter! So gibt es über jede Kuh etwas zu erzählen.

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Gutschti

Sechzehn lustige, verschmuste und vor allem furchtbar neugierige Guschti (Rinder) verbringen ebenfalls den Sommer bei uns auf der Alp. Es sind vierzehn Simmentaler und zwei der Rasse Original Braunvieh. Sie sind den ganzen Sommer draussen auf den Weiden. Wir gehen regelmässig zu ihnen. Dabei schauen wir, ob alles in Ordnung ist, und bringen ihnen Salz.

Kälber

Unsere zwölf Kälber sind in einer eigenen Herde unterwegs und kommen morgens (meistens) von selber zum Stall zurück. Sie können es kaum erwarten, frische Molke zu bekommen. So können wir einen Teil der beim Käsen anfallenden Molke sinnvoll verwenden. Die kleinsten Kälber, zwei Munis, bekommen zusätzlich Milch. Da geht es oft wild und laut zu und her, bis jedes Kalb seinen Kübel ausgetrunken hat!

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Hunde

Immer die Übersicht über das ganze Vieh behält Rocky, unser Border Collie. Ihm fällt jede Veränderung bei den Tieren auf. Wenn es nach ihm ginge, hätte er den ganzen Tag „Arbeit“! Zur Ruhe kommt er erst, wenn alle Kühe und Kälber im Stall sind. Dann liegt er gerne an seinen Lieblingsplätzen und döst. Ab und zu lässt er sich auch auf ein Spiel mit seiner Tochter Maloja ein. Sie ist sozusagen im ersten „Lehrjahr“ und lernt diesen Sommer erst einmal unseren Tagesablauf, die Alp, die Tiere und Grundkommandos für den Alltag kennen.

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