Vom Gras zum Käse

von Christian Haueter | Morgeten

03.07.2015

Sind Sie Vegetarier, können Sie Wiederkäuen? Eine Kuh frisst pro Tag, in fünf bis fünfzehn Mahlzeiten ca100 kg Gras, das sie nach jeder "Mahlzeit", fünf bis neun Stunden lange, - je nach Rohfaseranteil des Futters, in Portionen von ca.

Sind Sie Vegetarier, können Sie Wiederkäuen?

Eine Kuh frisst pro Tag, in fünf bis fünfzehn Mahlzeiten ca100 kg Gras, das sie nach jeder „Mahlzeit“, fünf bis neun Stunden lange, – je nach Rohfaseranteil des Futters, in Portionen von ca.100 Gramm, mit sechzig bis hundert Kaubewegungen wiederkäut.
Das Hirn der Kuh besitzt eigens ein Zentrum um die komplexen Vorgänge zwischen den vier Mägen (Pansen, Haube, Blättermagen und Labmagen) und das Wiederkäuen zu steuern.
Doch die Kuh kann die Pflanzenfasern aus Zellulose und Lignin und ihre Inhaltstoffe nicht ohne fremde Hilfe verdauen.
Die Mägen mit einer Temperatur von 38- 40 Grad Celsius sind wahre „Biofermenter“. In Symbiose mit Pilzen, Wimperntierchen und ca.100 Milliarden von 50 verschiedensten Mikroorganismen pro Kubikzentimeter Pflanzenmaterial wird dies in verdaulichen Komponenten zerlegt. Die Energieversorgung der Kuh wird von vier bis sechs Liter Fettsäuren aus diesen Prozessen gedeckt.
Das Bakterieneiweis der absterbenden Bakterien sorgt für die Proteinversorgung der Kuh. Die Kuh wird zum Raubtier, im ihrem Labmagen, der am ehesten unserem Magen entspricht und den Därmen werden die sieben bis neun Kilo „Fleisch“ der Kleinstlebewesen und Mikroorganismen verdaut.
Daraus produziert die Kuh Milch und Fleisch, -das wiederum unserer Ernährung zur Verfügung steht.
Sie macht auch „Mist“ Der Kuhdung und Urin der auf die Kuh auf die Weide fallen lässt oder ausgebracht wird steht den Bodenlebewesen und Pflanzen wieder als Nährstoff zur Verfügung. Die besten Ackergaugebiete der Welt wie Ukrainischen Schwarzerdeböden oder die Amerikanischen Prärien sind im Laufe von Jahrtausenden ist durch das Beweiden von Milliarden von Wiederkäuern entstanden Die Weide ist die Mutter des Ackerbaus !„Mist“ ist in getrocknetem Zustand geruchsfrei, er wurde auch als Verputz in Häusern verwendet, oder in den waldlosen Gebieten getrocknet, als Heizmaterial mit hohem Brennwert
© ch.haueter 2015
 

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