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von Aurane Freudiger | l'Hauta Chia

10.03.2025

Guten Tag, ich heisse Aurane Freudiger und bin 27 Jahre alt. Geboren bin ich in dem kleinen Ort Court, wo ich mit meinen Eltern und meinen zwei jüngeren Schwestern aufgewachsen bin. Die Primarschuljahre habe ich im Ort besucht und anschliessend die Oberstufe in Malleray.

Meine Ausbildung

Da mich die Landwirtschaft und insbesondere die Kühe von klein auf fasziniert haben, absolvierte ich nach der Schule eine Lehre als Landwirtin EFZ. Ich hatte das Glück, in den drei Jahren jährlich den Platz zu wechseln, so dass ich mit einer Poulet-Mast, Mutterkühen und Milchkühen arbeiten konnte.

Weil es keinen Familienbetrieb zu übernehmen gab, ich aber trotzdem im Landwirtschaftsbereich bleiben wollte, absolvierte ich beim Unternehmen Swissgenetics eine Ausbildung als Besamungstechnikerin. So fing ich also als Besamungstechnikerin in der Region Berner Jura an. Anschliessend hatte ich die Möglichkeit, für sechs Monate in den Kanton Thurgau zu gehen, um im Zuge der beruflichen Praxis mein Deutsch zu perfektionieren. Danach zog ich ins Greyerzerland, genauer nach Corbières, wo ich seit 2020 zuhause bin. Seit inzwischen acht Jahren bin ich für die Besamung von Rindern von einem Hof zum anderen unterwegs.

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Eine Saison auf der Alp

Ich habe schon immer die Berge, die Schweizer Folklore und die Alpen geliebt, und so hatte ich stets die Idee im Hinterkopf, einmal eine Alpsaison zu machen. Im Sommer 2024 kam ich mehrmals zum Chalet l‘Hauta Chia der Familie von Laurent Gachet, um beim Melken sowie bei der Alpkäseherstellung auszuhelfen. Eins führte zum anderen, und nach einigen Gesprächen habe ich Laurent von meinem grossen Interesse an einer Alpsaison und der Käseherstellung erzählt. Und so werde ich ab Mai mit grosser Begeisterung ins Chalet l‘Hauta Chia ziehen, um über den Sommer 2025 dort zu arbeiten.

Die Alp l’Hauta Chia

Diese Alp befindet sich in der Gemeinde Val-de-Charmey, genauer auf einem Berg oberhalb von La Valsainte. Sie liegt an der Grenze zwischen dem Greyerzerland und dem Sensebezirk. Geografisch ist diese Alp von Vounetz, La Berra und dem Schwarzsee umgeben und liegt auf der Flischkette.

Auf der kurvenreichen Strasse, die hoch zum Chalet führt, kann man die Kartause entdecken. Die befahrbare Route führt bis zum Chalet, das sich auf 1’450 m ü. M. befindet, ebenso wie die Buvette mit ihrer schönen Terrasse, die während der gesamten Sommersaison geöffnet ist. Die Region bietet herrliche Wanderwege und Mountainbike-Routen.

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Produkte der Alp

Vom 15. Mai bis 15. September weiden auf der Alp Kühe und etwa 20 Rinder, vorwiegend der Rassen Holstein und Red Holstein. Es gibt auch Schweine, die mit der anfallenden Molke gemästet werden. Die Kuhmilch wird täglich zu Vacherin, Gruyère oder verschiedenen Spezialitäten wie etwa Raclettekäse oder auch Petit Javroz verarbeitet. Diese Käse werden mit der Bezeichnung Gruyère d’alpage AOP und Vacherin Fribourgeois d’alpage AOP versehen. Die Käse werden jeden Tag an die Freiburger Genossenschaft der Alpkeller in Charmey geliefert, um dort zu reifen.

Wanderer oder alle anderen Personen, die auf der Alp vorbeikommen, können im Selbstbedienungsladen neben der Buvette verschiedene Produkte kaufen, beispielsweise Käse, Ziger, Trockenfleisch und mehr. Es besteht auch die Möglichkeit, an der Käseherstellung teilzunehmen und in den Schlafräumen der Buvette zu übernachten.

Das Leben auf der Alp

Laurent und seine Familie ziehen erst zum vierten Mal mit den Kühen zum Chalet und stellen dort Alpkäse her. Vorher weideten dort im Sommer Rinder. Das Melken der Kühe am Morgen und dann das Helfen bei der Käseherstellung werden den Rhythmus meiner Tage bestimmen. Der Nachmittag dient der Pflege der Weiden, wie etwa dem Ausreissen der Disteln oder verschiedener invasiver Pflanzenarten. Dann am Abend wird gemolken. Ausserdem werde ich helfen, die Zäune zu errichten oder auch Holzfeuer zum Erhitzen des Kessis zu machen. Auf die eine oder andere Art gibt es immer etwas zu tun. 

Da im Sommer ständig Arbeit anfällt, ist jede Hilfe willkommen. Deshalb werden Freiwillige der Caritas in der Saison mit anpacken. Laurent und ich werden die beiden Arbeitskräfte sein, aber die Hilfe der Familie ist nicht zu vernachlässigen.

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Sobald die Sommersaison endet, kehren die Kühe und Rinder ins Tal zurück, um den Winter im Haupthof zu verbringen, der sich in Charmey befindet.

Ich warte ungeduldig auf die schönen Tage, um die Arbeit im Freien aufzunehmen und diese neue Etappe zu beginnen, die, da bin ich sicher, sehr befriedigend und voller bereichernder Momente sein wird.

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