Unsere Auerochsen
Unsere Kühe haben keine klingenden Namen mit Suffix und Präfix. Es sind reinrassige Simmentaler Gebrauchskühe, Ihre Väter wurden nie in flüssigem Stickstoff gelagert, Die Stiere, die standen im Stall, und die Kühe haben keine Abstammungspapiere! Vor 25 Jahren bin ich aus der Viehzuchtgenossenschaft ausgetreten.
Unsere Kühe haben keine klingenden Namen mit Suffix und Präfix. Es sind reinrassige Simmentaler Gebrauchskühe, Ihre Väter wurden nie in flüssigem Stickstoff gelagert, Die Stiere, die standen im Stall, und die Kühe haben keine Abstammungspapiere! Vor 25 Jahren bin ich aus der Viehzuchtgenossenschaft ausgetreten. Es wiederstrebte mir, den Wettbewerb der immer höheren Milchleistungen mitzumachen. So haben unsere Kühe die letzten 25 Jahre auch nie ein Gramm Kraftfutter oder Getreide gefressen sie ernähren sich ausschliesslich von Heu und Gras und im Sommer verarbeiten wir ihre Milch zu Alpkäse
Letzthin habe ich eine interessante Publikation gelesen «Aurochs genetics, a cornerstone of European biodiversity» Einem Team von Wissenschaftern ist es gelungen, auf der Basis von Knochenfunden das Genom des Auerochsen ganz zu entschlüsseln. Die Resultate haben sie mit dem Genom von «primitiv breeds» also «primitiven Zuchtrassen» verglichen. Von 35 untersuchten «primitiven Zuchtrassen» waren die Simmentaler Kühe auf dem vierten Platz der genetischen Verwandschaftsliste !
Heute habe ich zu meiner ehemaligen Lieblingskuh «Harley» hochgeschaut, ihr Schädel hängt am Giebel der Alphütte. Tatsächlich ähneln sich der Schädel einer Auerochsenkuh und der von «Harley»
Sie hatte eine Hornspannweit von 103 cm und wurde 18 Jahre alt und war so intelligent, dass sie auch Türen öffnen konnte. Die Grösse der Kuhhörner korreliert offenbar mit der Fähikeit, Zellulose in Nahrung aufzuschliessen. Je karger das Nahrungsangebot, um so grösser sind die die Hörner der lokalen Rinderrassen.
