Und schon sind wir wieder am Unterstafel

von Erika Rhyner | Empächli

07.09.2015

Ja nun sind wir schon seit einer Woche mit den Kühen am Unterstafel. Der von vielen erhoffte Regen ist ebenfalls eingetroffen. Nebelschwaden ziehen um die Hütte und die Temperaturen sind merklich zurückgegangen.

Ja nun sind wir schon seit einer Woche mit den Kühen am Unterstafel. Der von vielen erhoffte Regen ist ebenfalls eingetroffen. Nebelschwaden ziehen um die Hütte und die Temperaturen sind merklich zurückgegangen. Abends duschen, braucht schon etwas Überwindung da unser kleines WC mit Dusche ungeheizt ist. Unsere Kühe geniessen es sehr, während dem Melken wieder im Stall zu sein. Nicht nur die Älpler sind müde, auch die Kühe scheint es ganz offensichtlich nicht zu stören, wenn wir beim Morgenessen etwas länger beim Tisch sitzen, so können sie genüsslich etwas länger im Stall liegen.

Die Rinder, welche nun auf der obersten Weide, den Steinböden, die nächsten drei Wochen verbringen, haben den Einzug des Herbstes deutlich zu spüren gekriegt. Regen und Schnee wechseln sich auf dieser Höhe ab. Für Jörg auch nicht immer ganz einfach zu entscheiden, treibe ich sie etwas weiter runter oder lasse ich sie oben, den er weiss nur zu gut, dass die Tiere im Herbst wenig Begeisterung zeigen beim erneuten Hochtreiben. 

Das der Sommer sich dem Ende neigt, merkt man auch bei Sara und Katherina. Die Gedanken, was mache ich im Winter rücken immer näher. Eines sind sich beide sicher, einmal ausschlafen, in der Badewanne liegen, morgens keinen Wecker hören, wenn man das Gefühl hat, eben erst eingeschlafen zu sein.Und doch scheint da auch viel Wehmut aufzukommen, so ein Alpsommer ist eine intensive Zeit, nirgends sonst lebt man so intensiv, ist aufeinder angewiesen. Für mich ist die Erfahrung immer wieder etwas vom eindrücklichsten, im Hier und Jetz zu leben. Hier oben muss ich kein Weltverbesserer sein. Ich muss ganz einfach nur meine Arbeit gut machen, mich um das Gegenwärtig kümmern. Mit der Natur, den Tieren und dem Team in Einklang kommen. Ausser der Müdigkeit, breitet sich eine Zufriedenheit in mir aus, vielleicht weil die Zeit so Sinnerfüllt ist.

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