Tiere auf der Alp

katharina

von Katharina Rhyner | Empächli

07.08.2025

Neben unseren Nutztieren leben im Sömmerungsgebiet zahlreiche andere Tiere. Von der kleinen nervigen Fliege über die lustigen und lauten Murmeltiere bis hin zum grossen schlaflose-Nächte-bereitenden Wolf. Ich möchte heute ein paar kleine Tiergeschichten mit euch teilen.

Hinkebein

Im Alpsommer 2023 haben wir immer wieder einen Fuchs bei der Hütte gesehen, sehr nah ist er zu uns gekommen. Wir legen immer Käserinde vor die Tür für Hund und Katz. Wir haben immer öfters auch den Fuchs vor der Hütte angetroffen. Einmal wollte ich nach unten ins Tal fahren, da habe ich beim Losfahren aus dem Augenwinkel gesehen, wie der Fuchs in der Hütte verschwunden ist. Ich bin sofort aus dem Auto gestiegen, da er ist davongerannt und ich habe die Hüttentüre geschlossen. Auffallend war sein Gang, er hat gehinkt, darum: Hinkebein.

Hinkebein ist dann immer öfters gekommen. Wir konnten vor die Küchentür (eine Glastür) die Käserinde legen und ihn dann direkt nur durch die Scheibe getrennt beobachten. Vor allem die Kinder hatten eine Riesenfreude. Im Folgejahr war er auch wieder da. Da ist er sogar zu uns gekommen, wenn wir am Tisch draussen gegessen haben. Ich glaube auch, dass unsere Hündin und er eine gewisse Freundschaft hatten, sie hat ihn nie wirklich verjagt. In diesem Jahr ist er leider nicht mehr da.

Der eingezäunte Hirsch

Wir bauen immer einen riesengrossen Geissenzaun für unsere Geissen, in dem sie dann den ganzen Sommer bleiben und uns bei der Verbuschungsbekämpfung unterstützen. Einmal haben wir eine Buschgruppe grosszügig eingezäunt und dann die Geissen in dem Zaun gelassen.

Als wir wieder bei der Hütte waren, bin ich den Zaun mit dem Feldstecher nochmals abgegangen. Da habe ich einen Hirsch im Zaun gesehen. Er hat etwas gefressen und geschaut. Dann ist er losgestapft und zielstrebig durch den Zaun marschiert. Ich musste wieder zu den Geissen hochsteigen und den Zaun reparieren.

Hirsche schlafen wohl gerne in den Büschen und springen auch nicht auf, wenn man ganz nah an ihnen vorbeigeht. Deshalb haben wir ihn wohl miteingezäunt.

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Gämsen, Bartgeier, Adler, Murmeltiere

Wenn ich zu den Rindern gehe um sie zu kontrollieren, sehe ich jedes Mal einige Wildtiere. Gämsen sind immer da, sie sind scharf auf das, was ich den Rindern bringe. Ganz oben auf dem Stelliböden habe ich am Morgen schon mal eine Gruppe von über 30 Gämsen angetroffen. Sie waren um die Salzsteine versammelt, fleissig am schlecken und gar nicht mehr richtig wild und scheu.

Beim Wandern auf nebelverhangenen Weiden bin ich schon aber oft erschrocken, wenn plötzlich direkt neben mir ein Mungg (Murmeltier) anfängt zu schreien, so schrill, dass es im Ohr weh tut. Und oft kann ich Steinadler und Bartgeier beim Flug beobachten.

Einmal haben ich mich für einen Mittagsschlaf unter den Stall in die Wiese gelegt. Irgendwie wache ich von einem Geräusch neben meinem Kopf auf. Ich bewege mich etwas und neben mir schreit es schrill auf. Mit dem Augenöffnen sehe ich neben mir einen kreischenden Mungg. Ich bin sehr erschrocken, und stand auch plötzlich schreiend da. Der Mungg ist dann verschwunden und ich lege mich sicher nicht mehr dort zu einem Mittagschlaf hin.

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