So erstklassig war der vergangene Alpkäsesommer

Martin-Ruegsegger

von Martin Rüegsegger | Dachmarke Schweizer Alpkäse

21.01.2021

Die allermeisten Sennerinnen und Sennen schauen gerne auf die vergangen Alpsaison zurück. Der Sommer 2020 war ideal, um Alpkäse in sehr guter Qualität zu produzieren. Gutes Wetter, viel Milch und feiner Käse lautet somit das Fazit.

Vorbereitung und Personelles

Die Alpsennenkurse konnten aufgrund der Einschränkungen nur zum Teil vor Ort durchgeführt werden. Im Fernunterricht und mit Videos wurden deshalb die Grundlagen vermittelt. In halbtägigen Einheiten dann die Praxis. Für die Sennen begannen ab Ende April die Vorbereitungsarbeiten.

Die Rekrutierung von Personal gestaltete sich aufwändig; die unter Vertrag stehenden Personen aus den umliegenden Ländern konnten oder wollten nicht einreisen. Dagegen blieben viele Einheimische zu Hause und waren offen für eine neue Herausforderung. Diese stellten sich spontan zur Verfügung, um die Lücken auf den Alpen zu schliessen. Caritas suchte beispielsweise zu Beginn 1‘000 freiwillige Helfer für einen Einsatz von mindestens einer Woche. Viele sind diesem Aufruf gefolgt, erlebten eine bereichernde Zeit auf der Alp und orientierten sich anschliessend beruflich, insbesondere in der zweiten Saisonhälfte, anderweitig. Übrigens gibt es unter zalp.ch eine vor allem in der Deutschschweiz seit Jahren rege genutzte Online-Stellenbörse.

Gute Qualität dank idealem Wetter

Waren die Kühe einmal auf der Alp, begann für unsere Sennerinnen und Sennen ein Leben ohne Medienkonferenzen, Expertentalks und ständig anzupassende Schutzkonzepte. Die Pflanzenwelt in den Bergen ist vor allem durch die Temperatur bestimmt. Der Wechsel von Regen und Sonne bei milden Temperaturen liess im Sommer 2020 Gräser, Blumen und Kräuter üppig wachsen. In der Ostschweiz erreichte der Frühlingsfrost die Fauna auf den höheren Alpen erst ab 1‘600 m ü. M. Zahlreiche Alpen hatten deshalb vor allem zum Anfang des Sommers viel Milch. Das Wetter war nahezu ideal für Alpkäse. Einige Alpen staunten über die vielen Wanderer und Besucher, die nach Alpkäse fragten und diese in ihren Rucksäcken stolz nach Hause trugen.

Weniger Märkte, mehr Verkäufe im Detailhandel

Die Enttäuschung war gross bei den Organisatoren, als nach und nach viele Alpabfahrten und Alpkäsemärkte kurzfristig abgesagt werden mussten. Wie oben erwähnt, hatten sich in diesem Jahr besonders viele Wanderer bei Alpkäsereien mit Alpkäse eingedeckt. Offenbar blieb diese positive Erfahrung in Erinnerung und Schweizer Konsumenten kauften im Fach- und Detailhandel vermehrt Alpkäse. Die Nachfrage ist insbesondere in der Ostschweiz gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Seite zeigt, dass Alpkäse, zum Beispiel aus der Zentralschweiz, in vielen Verkaufsstellen erhältlich ist.

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