Sennenauszeit auf der Alp

von Jessica und Raphael Rinnerthaler | Vorder Menigen

23.06.2021

Rund 100 Tage verbringt man als Senn im Sommer auf der Alp. Eine richtige Auszeit gibt es da nicht, dafür aber viele Momente, die Glück und Kraft spenden.

Auf der Alp zu sein bedeutet, lange Arbeitstage und wenig Freizeit zu haben. Platz für kleine Auszeiten vom Sennen-Alltag gibt es aber immer wieder.

 

Die kleinen Momente zwischendrin…

Morgens um vier aufstehen, Kühe holen, melken, käsen, Käse schmieren, Holz herrichten, Jungvieh kontrollieren, melken, ausmisten, Milchgeschirr waschen, Büro erledigen und ins Bett fallen: Ein Arbeitstag auf der Alp im Zeitraffer! Da bleibt nicht viel übrig für Hobbys oder Freizeit. Das hat uns aber noch nie gestört. Wir machen unsere Arbeit auf der Alp für´s Leben gern. Da sind es die kleinen Momente mittendrin, die einen ein Lächeln übers Gesicht zaubern. Ein Sonnenaufgang beim Kühe holen zum Beispiel. Oder beim Zäunen Steingeissen und ihre Jungen beobachten. Am Abend noch ein paar Minuten auf der Laube sitzen. Oder Alphorn spielen. Oder Preiselbeeren sammeln. Das ist für uns im Sommer Freizeit.

 

Die gemeinsame Zeit…

Aber auch das gemeinsame Arbeiten erfüllt uns mit Zufriedenheit und Freude. Wir arbeiten Hand in Hand. Viele Worte sind gar nicht nötig, weil jeder von uns weiss, was zu tun ist. Und trotzdem plaudern wir oft stundenlang neben der Arbeit – einfach weil´s schön ist.

 

…und ein paar besondere Anlässe!

Den 1. August feiern wir mit einem grossen Höhenfeuer auf dem Meniggrat. Das ist immer etwas Besonderes! Aber auch ein Besuch bei den Nachbarn ist eine kleine Auszeit aus dem Sennenalltag. Und eine Wanderung mit anschliessender Abkühlung im Seebergsee ist dann schon fast wie Ferien

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