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Papa Streil und der Damen-Turnverein
von Regula Colombo | Formazzora
30.06.2018
Carissimi
JUHUI, WIR SIND SEIT DIESEM MITTWOCH OBEN! Die Alpe Formazzora hat Ihre Leute und ihre Tiere wieder!
Carissimi
JUHUI, WIR SIND SEIT DIESEM MITTWOCH OBEN! Die Alpe Formazzora hat Ihre Leute und ihre Tiere wieder!
Samstag sind Marco, Martin, Alex und Antonio eingetrudelt. Eigentlich hätten sie erst am Montag anfangen sollen, aber es war ihnen zu heiss in Colico und so verbrachten sie ein ruhiges Wochenende oben und klimatisierten sich genüsslich an.
Und am Mittwoch war dann eben der langersehnte Tag gekommen. Lorena, meine nette Arbeitskollegin, und eine Journalistin haben mich diese Woche gefragt, wie so ein Tiertransport überhaupt vonstatten geht. Wir Boggesi machten das am Mittwoch so:
Am Abend vor dem Alpauftrieb bekamen die Kühe ihre Glocken angelegt. Natürlich bekommt die beste Kuh immer die schönste! Die Tiere kennen das Prozedere genau, sind sie doch seit kleinauf gewohnt, in die Ferien gehen zu dürfen. Und man merkte, dass sie sich darauf freuen. Helena war hibbelig und trottete bereits zum Ausgang, Lia rollte mit den Augen und Lola beschnupperte die stolze Nicole. Am Morgen wurden sie und die anderen dann noch gemolken und dann stand auch schon der grosse grüne Lastwagen von Papa Streil vor dem Stall. Er und Cristiano halfen dem Bauern die Kühe zu verladen. Und genau wie bei uns Menschen fahren manche Damen gerne mit und anderen „stinkst“. Bei Papa Streil ist das aber alles kein Problem, die Tiere und die Boggesi kennen seine ruhige Fahrweise. Er bringt schon seit vielen Jahren unseren „Damen-Turnverein“ auf die Alp, wie er es so schön in seinem bündtner Dialekt beschreibt. Und Cristiano ist auch immer dabei für alle Notfälle. Noch bevor die Sonne den Talboden erreichte, kamen die ersten Kühe auf dem Parkplatz in All’Acqua an und wurden vom Bauern selber abgeladen und auf die Weide getrieben. Dort konnten sie dann erstmal frisches Bergwasser trinken, sich wieder an die Umgebung gewöhnen und die Freundschaft mit unserem Alppersonal auffrischen. Und ab ging’s für Papa Streil und Cristiano für die zweite und dritte Fuhre.
Als Letztes kamen dann die Jersey’s von Monika an. Sie hatten einen etwas längeren Weg als ihre grossen Freundinnen, kamen sie doch von Niederweningen/Kanton Zürich. Aber die 180-minütige Fahrt haben auch sie dank den Streils gut überstanden und mischten sich sofort unters Partyfolk und waren nimmer gesehen. Die Zürcherinnen haben nämlich eine kleinere Statur als die Tessinerinnen und man sieht sie nur schlecht wenn alle zusammen stehen……
Nun sind also Alle oben. Die Tiere, das Alppersonal und im Moment auch Tarci, er repariert ein kleines Rohr. Einzig „il presidente“ sitzt in seinem Büro und schlägt sich mit Tiernamen, Nummernlisten und kantonalen Vorschriften herum. So ist das Leben eben hinter den Kulissen einer Alp…..
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