Ein Alpsommer geht meist von Ende Mai bis Mitte oder Ende September. Die Tiere gehen wieder heim und was passiert dann?
Wenn die Tiere die Alp verlassen, beginnt ein grosser Teil der Abräumarbeiten. Alle Zäune müssen entfernt und zusammengenommen werden. Auf unserer Alp eine Strecke von ungefähr 20 km.
Speziell ist, dass man im Herbst immer den «Schnee im Nacken» hat. Wir sind also unter einem gewissen Druck schnell vorwärtszumachen, weil wir nicht wissen, wann der Winter kommt.
Da wir einen Heimbetrieb haben und mit dem Alpabzug zu Hause wieder Tiere eingezogen sind, gibt es dort auch viel zu tun. Die Tiere wollen jeden Tag gemolken werden und auch frisches Gras fressen. Wir sind also auch noch damit beschäftigt, Zäune aufzustellen, Vieh zu zügeln und Zäune wieder zu entfernen.
Ein grosses Ereignis ist auch der Glarner Alpchäsmärt in Elm. Ich habe schon einmal in einem Beitrag darüber geschrieben. Letzten Sonntag, am 6. Oktober, fand in diesem Jahr der Markt statt. Bei schönem aber kaltem Wetter sind sehr viele Besucher durch die Strassen Elms geschlendert und haben Käse und allerlei anderes gekauft. Für die Vorbereitungen des Marktes muss man fast eine Woche einplanen, da man ja nie nur diese Arbeiten macht, sondern nebenbei auch noch zum Vieh und natürlich auch zu den Kindern schaut.
Wir hatten im Sommer etwas Pech. Wir mussten einen neuen Transporter kaufen. Um die finanzielle Lücke auszugleichen, geht Jörg jetzt zusätzlich noch auswärts arbeiten. Wir haben seine Nichte am Hof eingestellt, damit sie uns etwas unter die Arme greift. Ich habe mit unseren vier Kindern und dem Haushalt nicht mehr so viel Zeit übrig.
Und natürlich müssen die Alp- und Lohnabrechnungen geschrieben werden, im Büro aufgeräumt und Belege, die sich auf der Alp angesammelt haben, wieder einsortiert werden.
Wir müssen am Oberstafel holzen, damit wir nächstes Jahr auch wieder Käsen können und Warmwasser haben. Die Ställe werden ausgewaschen, und gemistet und gegüllnet.
Zu guter Letzt müssen wir dann die Hütte am Oberstafel ausräumen und putzen, da Anfangs November der Wintermieter einzieht. Mit der Übergabe der Hütte ist dann meist ein grosser Teil der Alp-Nach-Arbeit erledigt.
Es bleibt noch das regelmässige Käsepflegen in Herbst, Winter und Frühling und das Schneiden und Verpacken des Käses sowie das Ausliefern.
Ende Herbst müssen wir dann damit beginnen, den kommenden Sommer zu organisieren. Wir müssen zum Beispiel wissen, wer wie viele Kühe bringt. Ich bereite im Winter den neuen Alpordner vor mit all seinen Merkzetteln, Checklisten und Fabrikationskontrollen.
Im Frühling besuchen wir dann den Alpkäse-Wiederholungskurs für Glarner Alpen am Plantahof in Landquart. Hier erhalten wir neue Inputs und können alles wieder etwas auffrischen.