Im Wildheu

von ltschudi | Heuboden

25.07.2015

Wie wichtig früher das Wildheu für die arme Bergbevölkerung war, ist heute kaum mehr nachvollziehbar. Damals stritten sich die Bauern und Kleintierhalter um den besten Wildheuteil, welchen sie in den steilen Hängen mähen durften. Für manche Grossfamilie war das streng zusammengetragene Heu überlebenswichtig.

Wie wichtig früher das Wildheu für die arme Bergbevölkerung war, ist heute kaum mehr nachvollziehbar.

Damals stritten sich die Bauern und Kleintierhalter um den besten Wildheuteil, welchen sie in den steilen Hängen mähen durften. Für manche Grossfamilie war das streng zusammengetragene Heu überlebenswichtig. Damit konnten sie ihre Nutztiere überwintern und mit der Milch die hungrigen Kindermäuler sättigen.

Es kehrte damals nicht mehr jeder Wildheuer ins Tal zurück. Viele verloren bei der gefährliche Arbeit über den steilen Felswänden ihr Leben. Ein falscher Fusstritt auf dem dürren Heu, konnte schwere Folgen haben.

Und doch gibt es immer wieder Menschen, die diese Tätigkeit mit Freude und Leidenschaft ausüben. So einer ist Fritz.
Auch seine Söhne und Remo tragen diesen Virus schon in sich.

Die Sense wird „tängelet“, die schweren eisenbeschlagenen Schuhe angezogen und dann steigen sie zusammen mit dem Jäger Hans in die steilen „Blanggen“.

Die Sonne brennt heiss und die Kehle ist ausgetrocknet, der Schweiss rinnt von der Stirn und die Füsse suchen sicheren Halt. Eine kurze Pause, im Schatten der Sträucher, ist allen Willkommen.

Der schwere Jutesack mit den Heugarn liegt bereit.
Heugarn um Heugarn füllt sich, bis überall im steilen Hang die Bündel gut verschnürt in der Abendsonne liegen. Am nächsten Morgen werden alle 12 Heubündel vom Heli abgeholt und weggeflogen.

Früher trug Fritz die schweren Heubündel auf seinem Rücken, manchmal bis dieser ganz aufgeschunden war, in den Heustall.

Dem Heli sei Dank, kann er sich dieser anstrengenden Arbeit entledigen und der Heli Linth übergeben.

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