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Erlebniskäsen
von Rahel Beglinger | Nüenalp
18.08.2014
Für uns ist das mittlerweile ein wichtiges Standbein geworden – das Erlebniskäsen mit Gästen. Schon seit geraumer Zeit ist dieses Angebot hier langsam gewachsen, so entstand die Idee einer "richtigen" Erlebniskäserei. Im letzten Sommer konnten wir (nach vielen Jahren Planung und "Einsatz") glücklich unseren neuen Anbau Einweihen.
Für uns ist das mittlerweile ein wichtiges Standbein geworden – das Erlebniskäsen mit Gästen. Schon seit geraumer Zeit ist dieses Angebot hier langsam gewachsen, so entstand die Idee einer „richtigen“ Erlebniskäserei. Im letzten Sommer konnten wir (nach vielen Jahren Planung und „Einsatz“) glücklich unseren neuen Anbau Einweihen. Zusammen mit dem Überdachten Vorplatz ist es uns jetzt möglich, ein allwettertaugliches Angebot für unsere Gäste zu bieten.
Wenn unsere Gäste von der Sesselbahn absteigen, rufen sie uns jeweils an, kurz darauf laben wir im Kessi dann ein. Um 10:00 Uhr sind sie dann da. Nach kurzer Begrüssung geht es gleich an die Arbeit. Ich erkläre, was ich bisher am Kessi schon gemacht habe, dann muss geschnitten werden. Selbstverständlich dürfen die Gäste selber mit der Harfe hantieren. Meist wird recht gestaunt, wie lange anschliessend ohne Unterbruch gerührt werden muss. Einige einige wechseln sich ab und rühren von A bis Z selber, es soll ja „ihr“ Käse werden. Andere sind froh, wenn sie zwischendurch von uns abgelöst werden. Eine Kaffeepause mit Käseplättli zum degustieren ist schliesslich mehr als verdient.
Nicht fehlen darf die Führung durch die Hütte. Hinterhütte mit Milchwanne und Salzbad und Käsekeller. So komplettiert sich das Bild, was alles zum Käsen gehört.
Die Zeit bis der Käse rausgehoben werden muss vergeht jeweils wie im Fluge. Wieder muss jeder die Hände waschen und darf dann selber im Kessi spüren. Quitscht der Bruch schon zwischen den Zähnen?
Dann kommt der schwierigste Teil. Aber auch das dürfen unsere Gäste selber machen. Der selber gemachte Käse wird auch gut schmecken, wenn einige mechanische Löcher rein geraten… Ist der Käse dann in der Form muss er unbedingt angeschrieben werden. So wissen wir genau, wem welcher Käse gehört. Wir pflegen den Käse bei uns bis er reif ist, dann kann er abgeholt werden.
Zuerst gibt es aber noch ein währschaftes Zmittag. Spaghetti oder Grillieren mit Fleisch vom Hof, Zigerhöreli oder Älplermaccaronen mit Alpniidel und –käse oder natürlich ein Alpraclette oder –Fondue, je nach Wunsch bereiten wir eines dieser Menus vor.
Unser Ziel ist, authentisch zu sein, die Freude am Älpleren weiterzugeben und so etwas Verständnis schaffen für diese Arbeit. Ich bin überzeugt, Alp- und Landwirtschaft ist von enormer Wichtigkeit für die Schweiz. Sie funktioniert in der heutigen Wirtschaftslage aber nur noch, wenn sie auch mitgetragen wird von der Bevölkerung.
Am Nachmittag verabschieden sich die Gäste mit Dank und zufriedenen Gesichtern. Dann sind auch wir zufrieden.
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