- Alpgeschichten
- Einisch geit o d’ Chüejerzyt uf üsem Bärg verby….
Einisch geit o d’ Chüejerzyt uf üsem Bärg verby….
von Thom Fuhrer und Tobias Roth | Weissenberg
14.09.2016
Wie ein Lied von Adolf Stähli prophezeit, lassen das schwindende Gras, die gelber werdende Landschaft, die leeren Vorratsschränke und die immer dunkler werdenden Mörgen darauf schliessen, dass auch bei uns das Ende des Alpsommers naht. Bei der Alpversammlung haben die Bauern vom Weissenberg entschieden, am Samstag von der Alp auf die Vorweiden zu zügeln.
Die letzten zwei Wochen konnten wir neben dem Arbeiten ein bisschen aufschnaufen.
Wie ein Lied von Adolf Stähli prophezeit, lassen das schwindende Gras, die gelber werdende Landschaft, die leeren Vorratsschränke und die immer dunkler werdenden Mörgen darauf schliessen, dass auch bei uns das Ende des Alpsommers naht. Bei der Alpversammlung haben die Bauern vom Weissenberg entschieden, am Samstag von der Alp auf die Vorweiden zu zügeln.
Die letzten zwei Wochen konnten wir neben dem Arbeiten ein bisschen aufschnaufen. Da das Gras weniger wird, die Kühe weiter wandern müssen, um genügend Gras zu fressen und sich die Zeitspanne bis zum nächsten Kalbern verkürzt, ging die Milchmenge zurück. Dementsprechend verkürzt sich die Zeit des Melkens. Ein weiterer Faktor ist auch, dass die Kühe nun am Morgen wieder mehr oder weniger vor dem Stall stehen und darauf warten eingelassen zu werden, so können wir 1,5h Küheeinsammeln sparen. Auch die Abläufe sind nun so gut eingespielt, dass Leerläufe wegfallen. Weil die Gesamtmilchmenge zurückging, machen wir nur noch einen Käselaib pro Tag, so geht das Pressen leichter und es gibt weniger zu putzen. Nun bleibt uns am Nachmittag Zeit um über die bis jetzt gelungene Alpsaison 2016 und die Zeit nach der Alp zu philosophieren, Bergtouren und Wanderfahrten zu machen und Alpabzüge der Nachbarsalpen zu würdigen.
Eine neue Herausforderung in dieser Zeit stellt der Kräuterkäse dar, den wir seit einer Woche machen. Dieser wird fast gleich produziert wie der klassische Alpkäse, nur dass das Käsekorn nach dem Brennen auf die 52 Grad nicht direkt mit dem Tuch und dem Bögli aus dem Kessi gezogen wird. Zuerst lassen wir so viel Schotte auslaufen, bis das Käsekorn nur noch leicht bedeckt ist. Dann werden abgekochte Alpkräuter zugegeben und mit dem Schwingbesen und von Hand gleichmässig in das Käsekorn eingerührt und erst dann mit dem Tuch aus dem Kessi gezogen.
Bis am Samstag ist jetzt neben dem Alpnen noch Putzen, Verräumen, Waschen, Packen und Geniessen der letzten Sommerabende mit dieser unbeschreiblichen Aussicht angesagt.
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