Die letzten Vorbereitungen

von Livia Bühler | Oberstockenalp

29.06.2023

Auf der Oberstockenalp wird fleissig gearbeitet, denn bis zum Alpaufzug gibt es noch viel zu tun. Die Arbeit beginnt erst, wenn die Kühe und Rinder auf die Alp kommen? Weit gefehlt! Ich nehme euch mit zu einigen Momenten vor dem Alpaufzug.

Haben wir genug Platz für alle Angestellten?

Aktuell lässt sich diese Frage noch mit Nein beantworten, schon bald lautet die Antwort Ja. Werner (der im Winter Zimmermann ist) baut aktuell in der Hütte, dort wo früher die Heubühne war, zwei weitere Zimmer, damit für alle Angestellte ein Zimmer vorhanden ist.

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Letzte Woche war der Dachdecker da, damit es dank der neuen Dachfenster auch Tageslicht in den Zimmern hat.

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Zäune aufstellen

Schön wärs, wenn man die Zäune einfach stehen lassen könnte – da würde man sich im Herbst und Frühling viel Arbeit ersparen. Das geht natürlich nicht wegen des Schnees, der im Winter liegt. So müssen vor dem Alpaufzug auf den Weiden die «Pföle» eingeschlagen werden und der Draht oder der elektrische Zaun gezogen werden. Besonders schön ist das Zaunen auf dem «Feld», dem obersten Stall, nicht weit unterhalb des Stockhorngipfels. Wunderbar auch die Flora und Fauna: man begegnet schon Mal einem Murmeli oder einer Gämse.

Kuschelige Alpbewohner

Nicht die Kühe und Rinder sind die ersten Tiere auf der Alp, dieses Jahr waren dies bei uns die Katzen. Aktuell befinden sich fünf Katzen auf der Oberstockenalp. Max, der etwas mehr als ein Jahr alt ist und letztes Jahr als kleines Kätzchen schon «z Bärg» war. Dazu kommen Anouk und ihre drei Jungen. Diese beginnen langsam damit, über die Terrasse zu laufen und uns sowie unsere Gäste zu verzaubern.

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Genau zwei Tage vor dem Alpaufzug sind auch die Schweine auf der Alp angekommen. Da man zu uns nicht mit dem Auto fahren kann, werden die Schweine mit der Transportbahn auf die Alp gebracht.

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Die sechs Schweine haben sich schon bestens eingelebt und haben sogar schon Besuch von einem Fuchs bekommen. Zum Glück hatte der Fuchs mehr Angst vor den Schweinen als umgekehrt.

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Ein himmlisches Vergnügen!

Zu unserem Berggasthaus gehört seit mehreren Jahren das Übernachtungsangebot «Stärnebett». Die drei Iglus bauen wir jeden Herbst wieder ab.

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So haben wir über Auffahrt den Holzboden, die Möbel und das transparente Dach sowie die Vorhänge wieder aufgebaut. Inzwischen konnten wir schon wieder einige Gäste begrüssen.

Zimtsterne vorbereiten

Wir haben einen Stall etwas unterhalb des Stockhornrestaurants, die Feldhütte. Da dort kein Wasser aus der Leitung kommt, hat es eine Zisterne. Wenn das Wetter nicht zu extrem ist, reicht das Wasser für die im Sommer dort beheimatete Mutterkuhherde. Gibt es an den Pflanzen jeweils Morgentau, braucht es etwas weniger Wasser, da die Tiere über das Gras auch Feuchtigkeit aufnehmen. In extrem trockenen Sommern mussten wir auch schon Wasser mit der Stockhornbahn bis über den Stall führen, damit wir es mit einem Schlauch in die Zisterne herunterleiten konnten.

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Sobald der Schnee auf dem Dach geschmolzen ist, muss die Zisterne geschlossen werden, da man nicht weiss, wann es das nächste Mal regnet. Im Winter ist die Zisterne mit neun Kubikmeter Fassungsvermögen leer, damit die Leitung nicht einfriert. Das Wetter muss für diese Aufgabe gut sein, da man sich auf dem Dach bewegen muss, was bei Regen zu gefährlich ist.

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Ich hoffe, dass ich euch damit einen kleinen Einblick in die Vorbereitungen der Alpsaison geben konnte. Im nächsten Beitrag geht es dann um die ersten Tage nach dem Alpaufzug.

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