Die kleinen Wunder des Lebens

von Erika Rhyner | Empächli

29.08.2016

Am Samstag durften wir unsere dritte Geburt auf der Alp erleben. Jörg hat nach dem Melken im Pleus das Rind zum Oberstafel hinunter geführt. Jörg musste dann gleich auf den Heimbetrieb runter und beim Emden helfen und so haben Katharina und ich die Wache bei dem Rind übernommen.

Am Samstag durften wir unsere dritte Geburt auf der Alp erleben. Jörg hat nach dem Melken im Pleus das Rind zum Oberstafel hinunter geführt. Jörg musste dann gleich auf den Heimbetrieb runter und beim Emden helfen und so haben Katharina und ich die Wache bei dem Rind übernommen. Im Stall hat sich das Rind zuerst genüsslich dem Heu zugewendet und sich zwischendurch im Stall umgesehen. Als ich um 13.00 Uhr aus dem Käsespeicher kam bin ich gleich in den Stall gegangen, um nach dem Rind zu sehen. Die Wehen haben bereits eingesetzt und das Rind hat sich hingelegt. So konnte ich mit der Hand kontrollieren, ob das Kalb richtig liegt und der Geburtskanal schon weit genug ist. Alles hat sich gut angefühlt. Meine mit Schleim bedeckten Hände halte ich dem Rind hin, um sie ablecken zu lassen. Dies steht wahrscheinlich in keinem Lehrbuch, meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass dies gerade erstkalbenden Rindern wieder etwas Kraft gibt für die eigendliche Geburt und sie williger pressen. Nun war ich etwas im Dilemma, musste ich mich doch beeilen, um noch vor Ladenschluss ins Dorf zu kommen, um den “Sonntagszopf” einzukaufen. Katharina musste nun die Wache bei dem Rind übernehmen. Kaum bin ich weggefahren bekam Klara Heisshunger und wollte gestillt werden. Fridolin, unser Enkel hat sich zu dem Rind auf den Barmen gesetzt und Kathrina auf dem Laufenden gehalten. Als der Kopf draussen war, hat Fridolin sofort Katharina geholt. Klara haben sie in den Kinderwagen gelegt und Fridolin hat sich um die kleine Klara gekümmert. So konnte der Geburt des kleinen Stieres nichts mehr im Wege stehen.

Abends, als alle im Bett waren, habe ich das Rind und den kleinen Muni noch einmal besucht. Selber habe ich fünf Kinder geboren, sieben Enkelkinder sind uns inzwischen dazugeschenkt worden und schon etlichen Kühen durfte ich bei der Geburt helfen und doch ist und bleibt es ein kleines Wunder.

Möchten Sie, liebe Bloggleserinn und -leser dem kleinen Neuankommling einen Namen geben? Schreiben Sie uns Ihre Vorschläge. Wer weiss, vielleicht trägt der kleine Stier den von Ihnen gewünschten Namen.

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