Auf der Oberstockenalp wurde im Sommer 2024 ein grosses Bauprojekt gestartet: Eine neue Quellfassung, ein Reservoir und eine Stromleitung sorgen für die Modernisierung der Infrastruktur.
Im Sommer 2024 begann auf der Oberstockenalp ein grosses Bauprojekt zur Infrastrukturmodernisierung.
Baubeginn auf der Oberstockenalp
Im Sommer 2024 startete auf der Oberstockenalp ein grosses Bauprojekt. Die bestehende Quellfassung aus dem Jahr 1928 musste erneuert werden, ebenso die Wasserleitung zur Hütte. Zudem wurde ein neues Reservoir gebaut und eine Stromleitung zur Hütte vorbereitet. Direkt bei der Hütte ist zudem eine Kläranlage geplant. Ein solches Projekt ist nicht nur eine grosse Herausforderung, sondern auch ein wichtiger Schritt, um die Infrastruktur auf der Alp zu modernisieren und den Betrieb für die Zukunft zu sichern.
Nach einer langen Planungs- und Bewilligungsphase konnte am 26. August 2024 mit dem Bau begonnen werden. Für die Arbeiten waren zwei grosse Mucks notwendig. Aufgrund ihres Gewichts konnten sie nicht mit dem Helikopter direkt auf die Alp geflogen werden. Stattdessen wurden sie per Lastwagen auf die Vorderstockenalp transportiert und mussten von dort aus den rund zwei Kilometer langen Weg „zu Fuss“ zurücklegen. Dafür brauchten sie rund sechs Stunden.
Erste Arbeiten und Materialtransport
Nachdem die Mucks auf der Alp angekommen waren, konnte es losgehen. Allerdings fehlte noch einiges an Material, darunter eine Baubaracke, Werkzeuge, Schläuche und weiteres Zubehör. Dieses wurde mit dem Helikopter vom Umschlagplatz auf der Vorderstockenalp eingeflogen.
Da die Maschinen bereits vor Ort waren, konnten die ersten kleineren Arbeiten ausgeführt werden. Eine davon war das Ausheben der Fundamente für das neue Sonnensegel, das ab 2025 die bisherigen Sonnenschirme auf der Terrasse ersetzen wird. Mit den Mucks dauerte das nur 15 Minuten – von Hand hätte es einen ganzen Tag gedauert.
Der Spatenstich und erste Fortschritte
Mit dem Eintreffen des gesamten Materials konnte der eigentliche Bau beginnen. Eine spezielle Technik sorgte dafür, dass der Boden so wenig wie möglich beschädigt wurde. Die Grasnarbe wurde sorgfältig abgetragen, das Erdmaterial getrennt gelagert und die Rohre sauber gesiebt, bevor der Aushub wieder zurückgeführt wurde. Diese präzise Arbeitsweise war besonders wichtig, um das natürliche Erscheinungsbild der Alp so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Die Arbeiten gingen zügig voran, doch der Fels stellte eine Herausforderung dar. Es musste erst mit dem Hammer „gespitzt“ werden, bevor es ausgebaggert werden konnte. Trotz dieser Hindernisse wurden bereits am ersten Nachmittag über 100 Meter geschafft.
Fortschritt mit Wetterverzögerungen
Schritt für Schritt wurde das Bauprojekt vorangetrieben. Zuerst wurde das neue Reservoir gebaut, dann die Quelle neu gefasst. Dann ging es weiter zum Stockenfeld, von wo die neue Stromleitung kommen sollte.
Doch das Wetter spielte nicht immer mit. In den Bergen kann es im Herbst schnell umschlagen, und so kam es immer wieder zu Verzögerungen – zeitweise fiel sogar Schnee. Dadurch verzögerten sich die Bauarbeiten etwas, was das gesamte Projekt vor zusätzliche Herausforderungen stellte. Trotzdem konnten die Arbeiten rund um die Hütte abgeschlossen und die Leitung zur neuen Quellfassung im Herbst 2024 in Betrieb genommen werden – ein grosser Schritt für die Modernisierung der Infrastruktur auf der Oberstockenalp.
Abschluss der ersten Bauphase
Im Oktober 2024 neigte sich die Bausaison dem Ende zu. Trotz witterungsbedingter Verzögerungen konnten die geplanten Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden. Die Baustelle wurde aufgeräumt, die Mucks verliessen die Alp und das restliche Material wurde abtransportiert. Damit waren die Bauarbeiten für dieses Jahr abgeschlossen.
Doch das Projekt ist noch nicht zu Ende. Im Sommer 2025 geht es weiter: Die Kläranlage wird gebaut und die Stromleitung eingezogen. Voraussichtlich wird die Hütte dann an das Stromnetz angeschlossen und die bestehende Solaranlage ergänzt. Dies wird eine grosse Veränderung für die Alp bedeuten, da zusätzliche Energiequellen für den Betrieb der Hütte zur Verfügung stehen werden. Zu den geplanten Veränderungen gehören auch praktische Anpassungen wie die Installation einer Spülmaschine und einer Kühlzelle, die den Betrieb effizienter machen werden. Auch das neue Sonnensegel wird in der kommenden Saison auf der Terrasse zum Einsatz kommen und die bisherigen Sonnenschirme ersetzen.
Bleibt zu hoffen, dass alles nach Plan läuft – und diesmal ohne weitere Verzögerungen.
Bauherren: W. + V. Bühler Planung: B. Meister Bauunternehmung: W. Gempeler AG