Aufgeräumt und letzte Pannen doch noch behoben

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von Rahel Beglinger | Nüenalp

11.11.2014

Zwei Tage nach Alpabzug machten sich Christian und Claudia auf, zurück auf die Alp. Unter anderem müssen die Güllenlöcher noch geleert und geputzt werden. Dieses Jahr werden die Löcher auch noch von den Behörden geprüft auf die Tauglichkeit.

Zwei Tage nach Alpabzug machten sich Christian und Claudia auf, zurück auf die Alp. Unter anderem müssen die Güllenlöcher noch geleert und geputzt werden. Dieses Jahr werden die Löcher auch noch von den Behörden geprüft auf die Tauglichkeit. Die Haus-/Schwiigülle können sie erfolgreich ausbringen. Darauf schleppen sie die schweren Schläuche mit sehr viel Kraftaufwand und Schweiss rüber zum Stall und installieren alles. Achtung, fertig, los, Christian zieht am Schiebergriff – und hält ihn mit Stil in der Hand. Nur der Ausfluss zu unterst im Güllenloch ist noch immer zu. Was nun? Der Schieber ist eine einfache Metallplatte, die den Ausfluss zu unterst im Loch verschliesst. Der Griff ragt bis hoch an die Oberfläche, damit man die Platte hochziehen und das Loch öffnen kann. Nun, der ist jetzt abgebrochen und das Loch voll… Hm. Dann halt mal vorläufig den Mist ausbringen. Mit der Handgarette und der Gabel über Stock und Stein. Oder den Aebi unter Dach stellen für den Winter. Aber eben, ein Unglück kommt selten allein. Die Batterie ist leer, der Aebi springt nicht an. Dann halt von Hand anziehen, bei so alten Maschinen geht das zum Glück noch. Meistens jedenfalls. An diesem Tag nicht, da reist etwas – kein Widerstand. Jä nu, dann bleibt der Aebi halt noch einige Tage draussen stehen. Claudia und Christian kommen nach Hause. Sie haben sehr viel gearbeitet und wenig erreicht. Tage gibt’s…

Die Feuerwehr darf ihre Pumpen nicht ausleihen. Irgendwoher kriegt Christian aber doch eine her und buckelt sie hoch auf die Alp. Die Pumpe verstopft ständig. Alles wieder öffnen, putzen, neu zusammenschliessen,… Die stundenlange Arbeit (zwei Tage) führt auf keinen grünen Zweig. Dafür steigt der Generator jetzt aus. Mission wieder beendet. Die beiden tapferen Kämpfer versuchen noch, den Güllenschlauch ganz mit Wasser zu füllen und mit dem Gefälle und dem Sog zu arbeiten. Die Gülle überwindet aber die erste Steigung über den Güllenlochrand nicht. Müde, stinkend und frustrierte kehren die beiden heim.

Trotz Allem, oder erst recht haben wir jetzt Ferien verdient, nicht? Wir verabschieden unsere gute Seele Claudia und fahren für eine Woche ins Wallis auf den Campingplatz. Das Wetter meint es gut und wir geniessen die Familienzeit in vollen Zügen!!!

Zurück zu Hause, zurück zum Güllenschlamassel. Claudia hatte Heimweh (wonach wohl??) und kommt zu unserer Freude noch einmal angereist. Christian kann über einen Landmaschinenvertreiber eine andere Pumpe organisieren. Und endlich klappts mit dem Güllnen! Der Aebi steht jetzt auch unter Dach, der Generator rattert wieder. (Kennt ihr „Joggeli sött go Birrli schüttle, Birrli wänd nöd falle“? Minna lernt das Gschichtli gerade im Kindergarten…). Auch das Holz ist unter Dach, die letzten Zäune sind zusammengenommen, Hinterhütte und Essenvorräte aufgeräumt, Brittli geschlossen. Der erste Schnee ist gefallen und es wird still. Im Winter ist es ungemütlich in der Hütte zwischen den kalten, klammen Mauern. Das ist auch gut so. Ruhezeit. Alles zu seiner Zeit.

 

Vielen Dank liebe Leser für eure Aufmerksamkeit! Das Zeitzusammenstehlen zum Schreiben war nicht immer einfach, bestimmt hätte es auch noch viele weitere Themen und Erlebnisse gegeben zum Beschreiben. Auf jeden Fall hat es Spass gemacht, das Alpleben ein wenig mit euch zu teilen. Alpnen ist eine Herzensangelegenheit und es ist schön, wenn andere daran Anteil nehmen!

Wer weiter mit uns in Kontakt bleiben will:

 www.alpguaet.ch

 

liebe Grüsse und eine ruhige Winterzeit

Rahel

ornament

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