Auch eine kleine Rinderherde benötigt Zeit

von erhyner | Empächli

10.08.2016

Täglich kontrolliert Martina unsere 36 Rinder. Bringt ihnen jeden 2. Tag Salz und kontrolliert die Zäune.

Täglich kontrolliert Martina unsere 36 Rinder. Bringt ihnen jeden 2. Tag Salz und kontrolliert die Zäune. Wenn Martina etwas Auffallendes bei einem Rind sieht, zückt sie das Handy und macht eine Foto, so kann Jörg sich leichter entscheiden, ob er selber zu den Rinder aufsteigen muss, um  sich ein Bild zu machen und je nachdem die nötigen Vorkehrungen zu treffen.

Jörg und Beni haben sich schon abends spät entschieden, ein hoch trächtiges Rind von der Rinderweide, zu den Kühen zu holen.

Empächli war bis vor zwei Jahren ein sogenanntes Fesselsenten. Dies bedeutet, dass die beiden Senten am Unterstafel völlig getrennt waren, jedoch am Oberstafel die je 40 Kühe gemeinsam auf der Weide waren. Die Hütten und Ställe waren schon immer getrennt, auch am Oberstafel. Jeder Betrieb war einerseits eigenständig, anderseits war die Zeit am Oberstafel durch intensive Zusammenarbeit geprägt. Angefangen mit der “Zügleten” sollten die beiden Betriebe am selben Tag an den Oberstafel fahren, was schon recht schwierig ist, wenn die beiden Unterstafel von der Grösse her unterschiedlich sind. Gemeinsam musste entschieden werden, wann und wieviel frisches Gras die Kühe bekommen, wann geht man ins Pleus und so weiter. So haben sich die beiden Pächter entschieden, die beiden Senten völlig zu trennen, was von der Gemeinde als Besitzerin unterstützt wurde. Thomas, der Pächter des vorderen Stafels, hat die Weiden am Oberstafel getrennt und Jörg konnte im Gegenzug wählen, welchen Teil er bewirtschften will. Mit dieser Lösung sind wir sehr zufrieden, gibt sie uns doch während der acht Wochen am Oberstafel die nötige Freiheit und so mancher Zwist kann nun vermieden werden.

Die Rinderherde wurde früher ebenfalls gemeinsam betreut. Jeden zweiten Tag war das eine oder andere Senten an der Reihe, sich um die Rinder zu kümmern. Zäunen, Weidepflege usw. wurde gemeinsam gemacht. Für die Rinderherde ist nun schon seit Jahren Jörg zuständig und stellt die gealpten Rindern den Bauern in Rechnung, ebenso erhält er die Bundesbeiträge für die ganze Rinderherde.
 

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