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Alpine Zukunft oder doch nur ein Hirngespinst?
von tfuhrer | Weissenberg
13.07.2016
Wir werden im Moment jeden Tag vor 5 Uhr morgens geweckt. Dies weil sich die Kühe, wie die Tiere bei The Lion King an dem Königsfelsen, bei dem Brunnentrog vor dem Schlafzimmer versammeln und dabei glocknen was das Zeug hält. Sie treffen sich unter anderem um die Bäuche mit dem kühlen Nass vollzutanken.
Wir werden im Moment jeden Tag vor 5 Uhr morgens geweckt. Dies weil sich die Kühe, wie die Tiere bei The Lion King an dem Königsfelsen, bei dem Brunnentrog vor dem Schlafzimmer versammeln und dabei glocknen was das Zeug hält. Sie treffen sich unter anderem um die Bäuche mit dem kühlen Nass vollzutanken. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn eine Kuh pro Tag ein Zehntel ihres Körpergewichts plus die tägliche Milchmenge Flüssigkeit zu sich nehmen muss. Das macht bei einer 800kg schweren Kuh, die 30 Liter Milch pro Tag gibt 110 Liter Wasser am Tag, die sie konsumieren muss. Da in unserem Stall keine Selbsttränke installiert ist, müssen die Kühe den grössten Teil dieser Menge Wasser (ein Teil ist noch im Gras enthalten) nach 18 Uhr bis vor 6.30 Uhr bei (unserem) Brunnen saufen.
Doch eigentlich läutet der Wecker erst um 5.30 Uhr! Bei aller Liebe zum idyllischen Alpleben sind das realistisch gesehen mind. 30 Minuten Schlaf pro Nacht, die uns fehlen. Ausgerechnet auf die 90 Alptage macht das 45h oder bei einer Nacht à 6,5h Schlaf fast sieben Nächte, also eine Woche die wir nicht geschlafen haben. Das war Auslöser genug für das heutige Morgenphilosophieren während dem Melken. Wir berieten welche Innovationen uns diesen Schlaf schenken könnten. Eine Möglichkeit wäre ja Kühe ohne Glocken dafür mit GPS auszurüsten damit wir sie trotzdem im Nebel finden können. Doch dies entspricht ja nicht mehr der idyllischen Alpvorstellung und der Tradition. Darum müssen andere Lösungen her. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Glocke mit temporärem Geläut. Aber wie soll das gehen? Wie kann man eine Glocke temporär von 4.45 Uhr bis 5.30 Uhr stummschalten? Wir liessen unserem Erfindergeist freien Lauf. Eine mögliche Lösungen wäre das Befestigen eines Gummischirmlis am Plämpel der Glocke, welches sich gekoppelt an eine Zeitschaltuhr zur gewünschten Zeit aufspannt und so verhindert, dass das Metall des Plämpels an die Glockenwand schlagen kann…
Da wir jedoch morgen schon auf die obere Alp zügeln und wir das morgendliche Kuhverhalten in der neuen Umgebung noch nicht kennen, wissen wir auch nicht ob wir die temporär läutenden Glocken überhaupt brauchen. Darum lassen wir diese Pläne nun mal ruhen, stossen heute Nacht die Ohropax möglichst ausfüllend in den Gehörgang und nehmen den warmen Pulli aus dem Koffer. Morgen soll’s ja schneien!
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