Ihr habt euch auch schon gefragt, wie die vielen Käselaibe ins Tal gelangen? Livia zeigt es euch!
So startet der Alpkäse seine Reise
In den letzten Tagen unserer Alpzeit (wir sind jeweils bis Mitte Oktober auf der Oberstockenalp, auch wenn die Tiere unsere Alp schon längst verlassen haben) macht sich jeweils auch der Käse des aktuellen Jahrgangs auf den Weg ins Tal. Dieses Jahr waren es genau hundert Laibe Berner Alpkäse AOP. 15 davon bleiben zum Überwintern auf der Alp, der Rest kommt in den Keller unseres Hauses in Erlenbach.
Es geht immer relativ früh los: Kurz vor sieben Uhr beginnen Werner und Luisa noch in der Dämmerung damit, die ersten Laibe aus dem Keller auf den Veloanhänger zu laden.
Warum ausgerechnet auf einen Veloanhänger? Weil man auf unsere Alp nicht mit dem Auto fahren kann, müssen andere Transportmittel her 😉. Ladung für Ladung geht um die Hütte herum bis zu unserer Transportbahn.
Diese lässt sich nur von «unten» bedienen, das heisst beim Chrindi, der Mittelstation der Stockhornbahn. Ruedi ist am frühen Morgen mit der Dienstfahrt der Stockhornbahn dorthin gefahren.
Sobald die erste Transportbahn voll ist, «zieht» er sie nach unten. Während Werner und Luisa weiter Laibe vom Keller zur Transportbahn bringen und dort zwischenlagern, lädt Ruedi beim Chrindi die ersten Laibe ab und schickt die Transportbahn wieder zurück nach oben.
Die letzte Etappe
Nach vier Fahrten haben auch die letzten Laibe den Weg von der Oberstockenalp zur Mittelstation geschafft.
Dort hat Ruedi alle Laibe auf ein Palett umgeladen, das auf einem Transporter steht.
Mit Hilfe der Mitarbeiter der Stockhornbahn kann das Palett unter die Gondel der Stockhornbahn gehängt werden.
Ein echter Blickfang
So hängt die wertvolle Fracht während der Fahrt nach Erlenbach unter der Gondel.
Bei einigen Passanten sorgt das Bild für erstaunte Blicke.
Das Palett wird an der Talstation auf unseren Anhänger heruntergelassen. Der Anhänger überwindet die wenigen Meter bis zu unserem Auto durch Muskelkraft.
Mit dem Auto fahren wir die wenigen Kilometer zu unserem Haus im Tal. Dort müssen nun alle Käselaibe in den Keller getragen werden.
Wenn alle einen Platz gefunden haben, ist die Arbeit vorerst getan. Jetzt braucht der Käse noch etwas Zeit und Pflege, bis er dann reif für den Verzehr ist.