Putzkommando mit Kappe

von kkuehni

14.05.2014

Das Alpabenteuer beginnt. Am Montag, 13.05.14, fahre ich zum ersten Mal seit zwei Jahren mit Esther Gfeller auf den Tannisboden.

Das Alpabenteuer beginnt. Am Montag, 13.05.14, fahre ich zum ersten Mal seit zwei Jahren mit Esther Gfeller auf den Tannisboden. Nachdem Gfellers letzte Woche Strasse mit der Schneefräse vom Winter befreit haben, bleibt mir nur noch die Aufgabe einige Chempen aus dem Weg zu räumen, damit wir ohne Platten die Hütte erreichen. Hoch oben am Brienzergrat beobachtet eine Herde Gemsen unsere Ankunft.

Ausgerüstet mit Putzutensilien und warmen Kleider betrete ich zum ersten Mal mein Zuhause für die nächsten vier Monate. Es ist kalt und zugig, obwohl Esther sich sogleich daran macht den Ofen anzufeuern. Nur sachte, den ein kalter Ofen darf nicht gleich überfordert werden.

Anschliessend ist Zimmerbezug. In meinen vier Wänden befindet sich ein wunderschöner alter Schreibtisch und ein charmates Nachttischli, das sofort mein Herz erobert und die Zimmerwahl leicht macht. Mit Schmierseife, Flup und Staubsauger vertreiben wir die Spuren des Winters. Und nach einigen Stunden putzen, riecht es in der Alphütte, als wäre sie nie verlassen gewesen.

Ueli, Maria und Marcel sind derweil am “Zuune”. Auf einem kurzen Nachmittagsrundgang zeigt mir Esther die Weiden des Tannisboden. Am Morgen noch mit Schnee bedeckt, leuchten jetzt unzählige Schlüsselblumen, Alpenglöckchen, zweierlei Enziane und Mehlprimeln um die Wette, was für ein Anblick.

Mit einem Herz voller Eindrücke und einem alten Bettgestell im Kofferraum trete ich schliesslich den Heimweg an. Während der Putzarbeit sind ganz viele Ideen entstanden, wie sich der Tannisboden in diesem Jahr präsentieren wird. Das alte Bettgestell wird noch manch einem Wanderer ein Lächeln “abläschele”, wenn er ihm in der Berglandschaft begegnet.

Eines weiss ich jetzt schon, an den Ideen wird es den beiden “Alpwibli” nicht mangeln.

 

 

Ps: Am Nachmittag hörten wir den ersten “Gugger” rufen, leider hatte weder Esther noch ich Geld im “Hosesack”. Denn bekanntlich ist dem das Glück hold, der beim ersten Guggerschrei im Jahr ein bisschen Kleingeld bei sich hat. Davon lassen wir uns jedoch nicht entmutigen.

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