Ein Tag auf der Alp

von Jessica und Raphael Rinnerthaler

15.06.2022

Wir nehmen euch mit. Von morgens bis abends erlebt ihr hier einen Tag auf der Alp mit uns.

Heute erzählen wir euch, wie bei uns ein Tag auf der Alp abläuft. Welche Arbeiten müssen erledigt werden? Wann wird der Käse gemacht? Wieso ist auch nach dem Abendessen noch nicht ganz Feierabend?

Unser Tag startet früh …

Der Tag beginnt bei uns um vier Uhr morgens mit dem Einheizen des Ofens. Das ist wichtig, denn so haben wir später genug Heisswasser für die Käserei. Melkgeschirr zusammenstellen, den Käse vom Vortag in den Käsekeller tragen, den Presstisch waschen und vieles mehr erledigen wir schon vor dem Morgenstall. Anschliessend heisst es: Kühe von der Weide holen, einstallen und melken.

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Im Käsekeller

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Ruhepause im Stall

Nach dem Melken wird die Milch verarbeitet

Jetzt wird es still im Stall. Die Kühe sind gemolken, satt und zufrieden. Sie legen sich zum Ausruhen und Wiederkäuen gerne hin. Gleichzeitig ist nun in der Käserei Hochbetrieb: Wir sind dabei alles abzuwaschen, zu brühen und alles für den heutigen Käse vorzubereiten. Während dem Einlaben gibt es eine kurze Verschnaufpause, in der wir gemeinsam Frühstücken.

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Die Käsepresse

Danach schneiden wir den Käsebruch und erhitzen die in der Molke schwimmenden Käsekörner auf 52 Grad. Nachdem der Käse herausgezogen und in die Formen („Järbe“) gepresst ist, heisst es Chessi putzen, Boden schrubben und die restlichen Käsereigeräte abwaschen. Vor dem Mittagessen bleibt noch Zeit zum Käse schmieren, Holz auffüllen und im Stall nach dem Rechten sehen.

Nachmittagsarbeiten

Nachmittags machen wir einen Kontrollgang zur Jungviehherde, die den ganzen Sommer draussen auf den entfernteren Weiden verbringt. Dabei schauen wir, ob alle Tiere vollzählig und gesund sind. Ausserdem bekommen sie etwas Salz zum Lecken.
Danach zäunen wir neue Weiden ein oder schwenden Flächen, die sonst von Erlen, Fichten oder Kratzdisteln überwachsen werden. Das Heuen im Hochsommer und das Holzen im September sind zusätzliche Arbeiten, an denen wir zwischen Stall und Käserei beteiligt sind.

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Melkgeschirr

Abendstall und Vorbereitungen für den nächsten Tag

Zum Zvieri am späten Nachmittag treffen wir uns alle wieder bei der Hütte. Es ist eine gemütliche Pause, bevor es mit dem Abendstall weiter geht. Die Kälber warten dann bereits auf die Molke, mit der wir sie tränken. Die Kühe werden gemolken und anschliessend auf die Weide gelassen.

Danach waschen wir das Melkgeschirr und putzen die Ställe. Rocky, unser Hund, darf hinein und bekommt sein Abendessen. Zu guter Letzt sitzen dann auch wir selbst am Tisch. Anschliessend ist es Zeit, den Käse nochmals zu wenden und bei den Milchkannen ein letztes Mal die Milch umzurühren. Danach gibt es noch ein paar Vorbereitungen für den nächsten Tag zu machen: zum Beispiel Käsetücher waschen und zum Trocknen aufhängen oder ein paar «Büroarbeiten».

Wenn dann alles erledigt ist, fallen wir müde und zufrieden ins Bett. Trotz der vielen einzelnen Arbeitsschritte, die sich täglich wiederholen, wird unser Alpalltag nie langweilig. Jeder Tag ist einzigartig. Und genau das lieben wir an unserer Arbeit auf der Alp!

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