Das grosse Packen

von Jessica und Raphael Rinnerthaler

27.05.2021

Ein Sommer auf der Alp muss gut vorbereitet werden. Für uns, unsere Kinder und Hund Rocky bedeutet das vor allem einiges abzuklären, zu organisieren und zu packen…

Es dauert nicht mehr lange und dann beginnt der nächste Alpsommer. Was das für uns heisst? Vor allem Eines: Viel zum Organisieren…

Tierferien

Spätestens ein paar Tage bevor wir selbst aufbrechen, müssen alle unsere Tiere in ihre Sommerferien. Für die Hühner heisst das, dass sie zu Freunden auf den Bauernhof dürfen. Die Ziegen verbringen den Sommer auf einer Alp mit Mutterkühen und einer grossen Ziegenherde. Sie legen oft grosse Strecken zurück. Natürlich immer hoch hinaus! Wenn wir sie im Herbst heimholen, warten sie meistens auf dem obersten Gipfel… Rocky, unser Hund, kommt mit uns mit. Dafür wird er jeweils im Frühling vom Tierarzt geimpft, entwurmt und gegen Zecken behandelt.

Packlisten

Mittlerweile sind wir schon richtige Einpack-Profis. Als wir noch ohne Kinder z´Alp gingen, war unser Auto nicht weniger voll als heute. Damals haben wir planlos einfach alles mitgenommen. Wir hatten keinen Überblick darüber, was wir alles dabeihatten. Geschweige denn, wie viel wir davon wirklich benötigten. Deshalb nahmen wir vieles im Herbst unbenutzt wieder heim. Erst seit wir die Kinder mitnehmen und der Platz im Auto begrenzter ist, packen wir effektiv. Wir machen mittlerweile Listen, auf denen wir abhaken, was alles mitkommen muss. Weil wir genau wissen, wie viele Schachteln und Kisten im Auto Platz haben, kommt Unnötiges nicht mehr mit. Es ist erstaunlich, wie wenig man dann noch braucht. Ein Muss ist die gut ausgerüstete Alpapotheke. Kleidung für uns beide packen wir auf ein Minimum. Bei den Kindern braucht es mehr – da kann schon mal der eine oder andere „Unfall“ passieren. Spielsachen packen wir gemeinsam ein. Einen Teil für Regentage drinnen und ein paar Sachen für draussen. Viel braucht es aber nicht, denn die tollsten Spiele und Spielzeuge lassen sich auf der Alp selbst (er)finden!

Etwas Bürokratie

Zu den Vorbereitungen für den Alpsommer gehören auch ein paar Formalitäten dazu: Arbeitsverträge, gültige Personalausweise, Aufenthaltsbewilligungen, An- und Abmelden bei Versicherungen… Es sind jedes Mal ein paar Telefonate und Formulare nötig, bis wir alles beisammenhaben. Wir sind mittlerweile aber routiniert und wissen, was wir benötigen. Trotzdem kommen jedes Frühjahr so manche Beamte ins Schwitzen, weil unser kompliziertes Pendlerleben einfach nicht ins Computerprogramm passen will. Zum Glück haben wir zusammen dann doch noch immer eine Lösung gefunden

Und wenn dann alles organisiert, verstaut und bereit ist, kommt die lange Fahrt ins Berner Oberland. Ohne Tränen schaffen wir es nie, unser Zuhause hinter uns zu lassen… Aber spätestens, wenn die Kühe oben eingetroffen sind und es in der Käserei nach frischem Alpkäse riecht, können wir uns nichts Schöneres vorstellen als auf der Alp zu sein.

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