Zwischen Sterndolden und Zittergras.

Halbzeit, wie im Flug sind die letzten Wochen vergangen. Natürlich gab es Stunden, die ihre Minuten extrem langsam haben verstreichen lassen, vorallem als der Regen am Gemüt knabberte.

Wenn ich jetzt vor dem Haus sitze, scheinen die Tiefdruckgebiete lange vergessen. Vor dem Einnachten bin ich gestern ‘no chli ga Wäldele’. Die bedeckte, bewölkte Laune, die ich im Gepäck hatte, habe ich unterwegs verloren.

Nur wenige Schritte von der Alphütte weg, finde ich mich in einem Teppich von Augentrost wieder. Es scheint als schauen mir abertausende von Äuglein entgegen. Ab und zu glunscht und blubbert es, die Böden sind noch sehr nass. Graugnome und Rumpelwichte sind wohl am Werk. Aber wie schon Mattis, der Räuberhauptmann seiner Tochter Ronja lehrte, werden sie nur gefährlich, wenn man Angst hat. 

Weiter gegen die ersten Tannen zu, summt und schwirrt es über den unzähligen Sterndolde. Herrlich. Jede unterscheidet sich in ihrer Färbung, Manche ganz weiss – Andere fein geadert – manche zart violett. Falter und letzte Schmetterling, Fliegen und ganz viele andere Insekten bestäuben munter vor sich hin.

Ich entdecke die europäische Goldrute(Solidago virgaurea) die zusehends von der Kanadischen Goldrute(Solidago canadensis) verdrängt wird, dass Spannende dabei – beide Goldruten werden gleich genutzt, wie man aus den verschiedenen Quellen entnehmen kann. ***Buchtipp – Wandernde Pflanzen von Wolf Dieter Storl***

Wie reich doch die Natur ihren Tisch deckt. Für so viele Leiden ist ein Kraut gewachsen. Und heute einmal mehr, wird mir klar, dass es manchmal schon Therapie genug ist, in der Natur zu sein. Via ‘blutti Füess’ – Reflexzonentherapie, dazu verschiedene Düfte als Aromatherapie…Farbtherapie soweit das Auge reicht. Ich denke bei diesen Eindrücken gestern, kann einem das Herz nur aufgehen.

 

Den anderen Tannisbodenbewohnern geht es glaube ich ähnlich. Zügig sind gestern die Guschti der Abendsonne entgegen getrottet, die Geissen haben ihre ‘Gringe’ verworfen und sind sofort ‘abtäselet’. Melkzwischenbilanz – lediglich mit Charlotte, der Geiss mit den kurzen Strichen bin ich nicht immer einer Meinung – wir arbeiten daran. 

Unsere Peggy, hat letzthin ein Zertifikat  erhalten, für den besten Mäusejäger auf dem Tannisboden. Platziert wird die Beute meist mitten im Stallgang, dass auch alle sehen, was sie erbeutet hat. Ab und zu kann es dann geschehen, dass man unfreiwillig die Anatomie einer Maus studieren kann. Zum Beispiel, wenn ein Guschti drauftritt… . E Guete.

Jutta hat noch nicht gekalbert. Und heute hat sie ein Kalbverbot. Alma und Loredana haben bald Geburtstag, nämlich am 11. August. 

Und unsere Hennen kriegen jetzt dann ‘Kleintierkollegen’ – Maria bringt noch zwei ‘Chüngle’ auf den Tannisboden. 

Jaja so geht das. Im Keller des Talbetriebs schlafen mittlerweile schon 106 Alpkäselaibe. Übrigens ihr Lieben – im nächsten Blog werde ich euch verraten, wo man unsere Alpprodukte sonst noch kaufen kann.

 

Gniessit eui Cervelats, Raketli und farbige Zündhölzli u häbit Sorg!