Der letzte Abend im Tal. Mein ‘Bagage’ ist auf der Alp. Heute morgen um 8 Uhr habe ich meine Habseligkeiten gezügelt. Allerlei Wichtiges und vielleicht auch Unwichtiges, dass mich durch den Alpsommer begleiten wird. Ob ich alles eingepackt habe, weiss ich noch nicht, und spielt auch keine Rolle. Genügend Kleider und das Flora des Kantons Bern sind eigentlich schon Geschpändli genug. Im ‘Chäsgade’ haben sich Bärlauchknospenkapern, einige Sirupe und verschieden Kräutersachen eingenistet, die nur darauf warten, von euch hungrigen und durstigen Wanderer entdeckt zu werden. Chömit verbi.

Wenn ich die Alp betrete, steht auch sie förmlich in den Startlöchern. Der Alpkiosk steht. Tische und Stühle laden zu einer kurzen oder längeren Pause ein. Die Minzensorten im Garten recken überall ihre Blätter dem Licht entgegen. Die Rinder sind schon seit Montag fleissig auf der Sommerweide am Grasen und auch fliessendes Wasser ist jetzt installiert.

Es ist schwer zu beschreiben, was einem in solchen Momenten durch den Kopf geht, deshalb geht das bloggen auch gerade schwer von der Hand. Viele unterschiedliche Gefühle kommen auf. Einerseits das unglaubliche Glücksgefühl, diese Freiheit spüren zu dürfen, und dass mir mein Umfeld eine solche Erfahrung ermöglicht. Andererseits auch immer wieder Zweifel, ob ich diesem Abenteuer gewachsen bin. Nach einer wunderschönen Begegnung im Wald mit einem Fuchs, bin ich jedoch guter Dinge und freue mich darauf, dass es morgen endlich losgeht. Es ist jetzt nämlich schön mehr als zwei Jahre her, dass ich den Entschluss gefasst habe z’alp zu gehen.

All ihr lieben Leser, Begleiter, Interessierte, Bekannte und Unbekannte – ich freue mich darauf euch an meinem Alpsommer teilhaben zu lassen.

 

Auf bald…dann zum ersten Mal vom Tannisboden aus…

 

Kathrin

 

 

Ps: Fotos von unserem Team und all unseren Alpbewohnern werden laufend folgen