Sömmerungsversuch
Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe. (Aber eine Schöne.)
Wenn eine Pflanzenliebhaberin für vier Monate z’alp geht, so will noch einiges erledigt sein, damit meine grünen Gefährten diese Zeit auch möglichst unbeschadet überstehen. “D’Süffle”, also die wasserliebenden Topfpflanzen, habe ich kurzerhand im Garten vergraben. Die Sonnenhungrigen haben ihre Plätze auf der Südseite bezogen, und die eher zarten Pflänzchen stehen wohlbehütet auf der Laube. Zu meiner Freude nistet dort Familie Rotschwänzchen, vier junge Vögeli zwitschern eifrig um die Würmchen.
Meine Wohnung ist nun leer und still, und irgendwie fühle ich mich ein bisschen einsam, wenn alle Pflanzen draussen sind. Das soll aber auch so sein, denn jetzt dauert es noch eine Woche, bis meine Alpzeit definitiv beginnt. Für mich persönlich ist es auch eine Art Abscheid nehmen vom jetzigen Leben, denn so eine Erfahrung wird nicht spurlos an mir vorbeigehen. Es ist aber gut so, denn wie schon Hippokrates sagte, ist das einzig Konstante, die Veränderung, und ich trete ihr frohen Mutes entgegen.
E liebe Gruess a aui Läsende…schön ds dr es Stück wit mitchömit.
Kathrin
Ich umarme dich & hüpfe soeben in deine Büetzerhosen, damit ich jederzeit rausgügslen & das Älplerleben miterleben kann!
Bis bald, sei lieb gegrüsst aus der blumigen Lenk.