Halbzeit
Schon bald ist die Hälfte unserer Alpzeit ist vorbei. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir haben unseren Trott gefunden und unser Tagesablauf sieht immer ähnlich aus: Kühe einsammeln, melken, käsen, putzen, wirten, melken, misten. Man könnte meinen, das muss doch mit der Zeit langweilig werden? Immer das Gleiche?
Vor ein paar Tagen bin ich am Nachmittag mit dem Hund durch unsere Alpweiden gelaufen. Es war kein besonders schöner Tag und nicht viele Wanderer waren unterwegs. Plötzlich kamen drei Wanderer um die Ecke. Wir wechselten ein paar Worte und dann fragte mich einer von Ihnen, ob ich diese Landschaft hier überhaupt noch geniessen kann. Ob es nicht irgendwann selbstverständlich wird und man gar nichts Neues mehr entdeckt.
Ich musste kurz überlegen, denn so hatte ich das noch nie gesehen. Ich entdecke jeden Tag neue Dinge da draussen. Die Blumen, wie sie wachsen, blühen, verblühen, Platz für die nächsten machen. Die Murmeltiere und die Vögel, die Wolken und der Nebel, die Sonne wenn sie kommt und geht, der Mond und der fantastische Sternenhimmel hier oben. Wenn ein Sonnenstrahl durch die Wolken dringt und in die vernebelte Landschaft leuchtet. Sogar der Schnee von letzter Woche – wunderbar sah das aus. Es gibt jeden Tag Situationen, in denen ich denke: Ach, hätte ich nur die Kamera bei mir dann könnte ich jetzt ein Foto machen.
Und darum konnte ich dem Wanderer ganz ehrlich antworten. „Ja, wir können das noch geniessen“. Schliesslich wohnen und arbeiten wir da, wo andere nicht ohne Grund Urlaub machen.
Liebe Grüsse vom Steistoos
Martina
bei meiner virtuellen Wanderung bin ich grad auf dem Weg zur Alp Steistoos. Bei dem herrlichen Rundblick kann ich gut verstehen, dass euch das Alpfieber gepackt hat – das ihr aber mittlerweile dank Therapie auf vier Hufen auskuriert habt.
Mit eureren Kleinen hatte ich großes Mitleid als der Winter den Halbwüchsigen nochmal so richtig zugesetzt hat und sie wie zu einem Kneul zusammengekauert sind. ich hoffe, dass die Jüngsten die plötzliche Kälte gut überstanden haben.
Zur Zeit gibt es nachts hier unten (ich meine in einer Höhe von 650 m über dem Meer) einen herrlichen Sternenhimmel und muss dann immer denken wie viel schöner und atemberaubender er da oben bei euch sein muss!
Euch beiden wünsche ich im heurigen Alpsommer noch zahlreiche romantische Sternennächte, viel Erfolg beim Käsen und Gesundheit für euch und eure vier- und zweibeinigen gefiederten und gehörnten Alpgenossen.
Ganz viel Spass am kommenden Wochenende, wenn Besuch von einigen Kollegen kommt!
Nachdem Du jetzt schon die Hälte deiner diesjährigen Alpzeit hinterland Dir hast, freut es mich zu lesen, dass es bei Euch wieder so schön ist und allés gut klappt
Die Natur (Blumen auch Schnee) miss j'a wunderschön sein
Da macht dann die Arbeit auch Spass
Zu Deinem Geburtstag wünschen wir Die alles Futé und eine gute 2.Hälfte Deiner diesjährigen Alpzeit
Vie le Grüsse Ernst uns Cilli
ich habe Dir mal die Geschichte von einem wohlhabenden schweizer Bekannten erzählt, der ein wunderbares großes Grundstück direkt am Zürisee hatte. Er nannte es sein Paradies.Dieser Mann wurde über 100 Jahre alt, auch deshalb, weil er an jedem Tag die Schönheit dieses Grundstücks mit seiner Natur und seinem Ausblick erkannte und genoss, genau wie Du, wenn Du auf Deiner Alp bist. Darum dürfte Dir das eine Jährchen, wo Du morgen älter wirst, nicht besonders weh tun, weil Du jetzt schon mit Deinen paar Lenzen weißt, was das beste Rezept ist, um über 100 Jahre alt zu werden.
Liebe Grüße
das ist die gleiche Frage, die mir immer wieder gestellt wird, wenn ich von unserer Alpensicht schwärme. Ich kann mich nicht an den Anblich der Schneeberge gewöhnen und laufe alle Fenster ab oder raus auf den Hof, um den schönsten Blick zu ergattern.
Wünsche Dir eine wunderbare Zeit auf der Alp und bleibt gesund!
P.S. Außerdem haben wir mit dem in der Lenker Käserei erworbenem Hobel Berner Hobelkäse gehobelt und auf der Zunge zergehen lassen. Das war zwar erst das 3.mal, aber es hat trotzdem saugut geschmeckt.