Früh übt sich….
Der Ferda ist mit seinen fünf Jahren bereits an der Käserei interessiert. Mit der „Nidelkelle“ hilft er jeweils beim Schneiden die geronnene Milch in Schwung zu bringen und grosse, ungeschnittene Stücke vom Rand weg  vor die “ Harfe „ zu lenken, damit ein gleichmässiges Korn entsteht. Das erinnert mich am meine eigene Kindheit. Das „Brühen“ ob dem offenen Feuer war manchmal, -das „Ausrühren“ beinahe immer Kinderarbeit. Der Rauch brannte in den Augen, die Hitze des Feuers an den Beinen. Diese Arbeit war jedoch  viel beliebter, als dreiviertel Stunden lang den „Ankenkübel“, das Butterfass zu drehen. Kinderarbeit war nichts aussergewöhnliches, auf der Alp „Albrist“ hatte es damals eine ganze Schar von „Statterbuben und –Mädchen“ die in den Sommerferien, die damals noch zehn bis zwölf  Wochen dauerten, bei der Arbeit zu helfen hatten. Für den Alpauftrieb wurde das Vieh in Oberwil Bahnwagen verladen und ab dem Bahnhof Zweisimmen in zwei Tagesetappen bis auf den „Albrist“ hochgetrieben. Die Infrastruktur war spartanisch, das Essen auch, alles musste in einem zweistündigen Fussmarsch  hochgetragen werden. Beinahe sämtliches Milchgeschirr war noch Holz, gemolken wurde  von Hand, der Mist mit dem Pferd ausgeführt, und wir Kinder hatten jeweils mit einem grossen „Chilä“ dem Pferd die“ Brämen“ vom Leib zu halten und die grossen „Mistplütter“ mit der hölzernen „Schorrsschaufel“ alle gleichmässig zu „verlegen“  …. Alle, ausser um den ersten August, da hatten wir mit etwas Glück genug „Schwizerchracher“ um  einen in die Luft zu sprengen. Allerdings waren die Zündschnüre so kurz, dass wir unseren Teil auch abbekamen.