Oder “Endspurt vor dem Start”, hätte auch gepasst als Titel. Christian ist täglich oben auf der Alp am Vorbereiten: zäunen, zäunen, zäunen, Salzbad für den Käse absieben, Kuhketten im Stall müssen noch verlängert werden, wegen baulichen Massnahmen im letzten Herbst und vieles mehr. Zum Glück haben wir auch einige liebe Helfer.

Ich war jetzt schon eine Weile nicht mehr oben, mein Part spielt sich hier unten ab: packen, packen, packen. Am Donnerstag Abend fahren wir noch mit dem Nachtzug nach Holland, wo meine Cousine heiratet, dort bleiben wir bis Samstag Abend, dann wieder mit dem Nachtzug zurück. Am Sonntag Morgen nach Ankunft ist dann der Alpaufzug. Nun bin ich also dabei für jedes Kind und für mich Kistenweise Kleider bereitzulegen für die Alp oder für Holland. Kürbise und Zuccheti habe ich gesten gesetzt, einige Zucchettisetzlinge möchte ich mitnehmen auf die Alp – ob die wohl wachsen? Die Küche ist auch bereits durchforstet: einiges, wie z.B. der Dampfkochtopf muss mit auf die Alp, anders muss noch mottensicher verstaut werden. Wenn dann auch Toilettenartikel, die Wollsachen für alle Fälle und die Joghurtbecher (für die Joghurte, welche runter in den Verkauf gehen) bereit sind, sowie der Einkauf der wichtigsten Lebensmittel, der Lieblingsbouillon, Kindershampoo, einigen Ergänzungen für die Apotheke,… etc., gemacht ist oder die eigens bestellten Serviettenmanschetten aus Glarnertüechli abgeholt sind, dann ist schon mal einiges geschafft!!! Morgen fliegt der Helikopter und bringt all das hoch. Also ja, hoffe ich. Das kommt nämlich aufs Wetter an. Sonst fliegt er eine Woche später, wenn wieder Alpversorgung ist. Und ich würde mich erneut durch Kleiderberge wühlen, damit alle für die ersten Tage ausgerüstet sind.

Nach dem Heliflug habe ich dann noch zwei Tage Zeit, um das Haus zu putzen (einigermassen wenigstens), nochmals alle Zahlungen erledigen, die eigene Website zu aktualisieren, das Hochzeitsgeschenk einzupacken und… dann muss ich auf der Liste nachschauen, mein Kopf raucht! 

Die Kühe fressen nun das allerletzte Gras auf der Talweide. Eine Glocke darf erst Cindy tragen. Wenn alle Kühe eine Glocke haben, wissen sie, es geht los. Die Herde wird ganz unruhig, eindeutig, dass sich die Tiere auch freuen auf die Alp.

Luna, unser Maultier, trägt jetzt wieder Hufeisen. Im Winter braucht sie diese nicht, aber im Sommer, wo sie regelmässig schwere Lasten hin und her trägt, sind diese von nöten. Zu unserer Alp führt keine Strasse, der Heli fliegt nur 1 bis 2 Mal. Sonst muss Luna alles säumen: Abfall, Schmutzwäsche und den reifen Glarner Alpkäse bringt sie runter, Lebensmittel, frische Wäsche (meine super Schwiegermutter wäscht alles unten im Tal), Diesel für die Notstromgruppe, Bier für die Touristen,… bringt sie hoch.

So, ich stürze mich wieder ins Chaos 😉

freue mich usinnig auf die Alp und melde mich dann von dort wieder…

Rahel